Pasteurella multocida
Definition
Pasteurella multocida ist ein gramnegatives, fakultativ anaerobes, unbewegliches Bakterium aus der Gattung Pasteurella (Familie Pasteurellaceae). Der Erreger ist der Auslöser von Pasteurellosen.
Mikrobiologie
Pasteurella multocida ist ein 0,3 bis 1,25 µm langes Stäbchenbakterium. Es bildet in der Kultur Indol und Schwefelwasserstoff, spaltet keine Laktose und zeigt in der Regel keine hämolytische Aktivität. Der Erreger weist bei Färbung mit Methylenblau eine typische Anfärbung der beiden Pole auf.
Zurzeit unterscheidet man anhand der Kapselproteine 5 verschiedene Serotypen von Pasteurella multocida, die A, B, D, E und F genannt werden. Der Erreger bildet eine Reihe von Virulenzfaktoren, u.a. eine Polysaccharid-Kapsel und variable Lipopolysaccharide (LPS). Die Kapsel der Serogruppen A and B versetzt das Bakterium in die Lage, der Phagozytose durch Immunzellen und teilweise auch der Komplement-basierten Lyse zu entgehen.
Pathogenität
Der Erreger verursacht bei verschiedenen Tierspezies (Vögel und Säugetiere) Erkrankungen, die vor allem die Atemwege und den Gastrointestinaltrakt befallen. Beim Menschen löst der Erreger gelegentlich Zoonosen aus. Er wird typischerweise durch Bisse oder Kratzer - insbesondere von Katzen - übertragen. Insgesamt ist die Pathogenität für den Menschen eher gering.
Diagnostik
Der Nachweis in der Kultur ist aufgrund der Empfindlichkeit des Erregers schwierig. Die Anzucht erfolgt auf Schokoladenagar bei 37 °C. Am sichersten gelingt die Diagnose durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Alternativ ist der indirekte Nachweis der Infektion via Infektionsserologie möglich.
Therapie
Zur Therapie werden Betalaktamantibiotika (z.B. Aminopenicilline wie Amoxicillin) in Kombination mit Betalaktamasehemmern eingesetzt.
um diese Funktion zu nutzen.