Paroxysmale Hemikranie
Englisch: (chronic) paroxysmal hemicrania
Definition
Die paroxysmale Hemikranie, kurz PH, ist ein chronischer Kopfschmerz, der durch streng einseitige Schmerzattacken charakterisiert ist. Er ähnelt dem Cluster-Kopfschmerz, die Attacken sind jedoch in der Regel kürzer und haben eine höhere Frequenz.
- ICD10-Code: G44.03
Epidemiologie
Die paroxysmaler Hemikranie ist selten, die Prävalenz wird auf 1 zu 50.000 geschätzt. Die Erstmanifestation erfolgt meist in der dritten Lebensdekade. Neueren Quellen zufolge sind Frauen nicht überdurchschnittlich häufig betroffen, sondern das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen.
Formen
Je nach Regelmäßigkeit der Kopfschmerzattacken werden zwei Verlaufsformen unterschieden:
- chronische paroxysmale Hemikranie (CPH)
- episodische paroxysmale Hemikranie (EPH)
Die episodische Verlaufsform ist durch beschwerdefreie Intervalle zwischen den Kopfschmerzanfällen gekennzeichnet, die länger als drei Monate andauern.
Symptome
Hauptsymptom der paroxysmalen Hemikranie ist ein intensiver Kopfschmerz, von stechendem, bohrendem bis pulsierendem Charakter. Der Schmerz ist typischerweise in der Orbita- , Stirn- oder Temporalregion lokalisiert und tritt sehr plötzlich auf.
Die Schmerzattacken treten durchschnittlich 10 mal pro Tag auf und dauern jeweils zwischen 2 und 45 Minuten an. Im Extremfall sind bis zu 40 Attacken pro Tag möglich. Die Attacken können sich über einen Zeitraum von 7 Tagen bis zu einem Jahr ziehen.
Häufige ipsilaterale Begleitsymptome sind:
Diagnostik
Die Diagnose basiert auf der charakteristischen Kopfschmerzsymptomatik und dem Ansprechen auf Indometacin.
Therapie
Die Therapie der Wahl ist die Dauertherapie mit Indometacin in einer Dosierung von 3 x 50 mg pro Tag, die im Bedarfsfall auch bis auf eine Gesamtmenge von 300 mg pro Tag gesteigert werden kann. Da durch die Dauertherapie die Prostaglandinsynthese gehemmt wird, ist die gleichzeitige Magenschleimhautprotektion mit einem Protonenpumpenhemmer notwendig.
Nach Sistieren des Kopfschmerzes kann die Dosis schrittweise reduziert werden, bis die minimale Erhaltungsdosis gefunden ist. Alternativ können andere NSAIDs gegeben werden, z.B. Naproxen, Flurbiprofen oder Diclofenac.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
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