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Paranoide Persönlichkeitsstörung

Englisch: paranoid personality disorder (PPD)

1. Definition

Die paranoide Persönlichkeitsstörung gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsstörungen und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Handlungen anderer Personen falsch verstanden werden und als verächtlich, erniedrigend oder bedrohend erlebt werden.

Hinweis: Die paranoide Persönlichkeitsstörung darf nicht verwechselt werden mit der paranoiden Psychose.

2. Differenzialdiagnosen

Die paranoide Persönlichkeitsstörung hat auch gemeinsame Eigenschaften mit anderen Persönlichkeitsstörungen:

3. Symptome

Das Leitsymptom ist ein gesteigertes Misstrauen. Dies geht einher mit einer übersteigerten Empfindlichkeit und streitsüchtigem, rechthaberischem Verhalten.

Durch das erhöhte Misstrauen fällt es Menschen mit paranoider Persönlichkeitsstörung schwer, intime Kontakte zu anderen Menschen aufzubauen. Sie müssen immer befürchten, hintergangen zu werden. Außerdem haben sie Angst, dass Informationen, die sie über sich preisgeben, von anderen gegen sie verwendet werden. Auch gegen Familienangehörige bestehen Vorbehalte, da ständig die Angst vorherrscht, betrogen zu werden. Eigene Aggressionen werden auf Mitmenschen übertragen und dort als bedrohlich wahrgenommen.

Außerdem neigen Menschen mit paranoider Persönlichkeitsstörung zu überhöhtem Selbstwertgefühl und Ich-Bezogenheit. Sie können sehr starrsinnig sein und werden nicht selten als "sonderbar" eingestuft. Durch diese Eigenschaften und nicht zuletzt durch das Misstrauen leben die Patienten sozial eher isoliert.

4. Sonderformen

Es gibt zwei Unterformen der paranoiden Persönlichkeitsstörungen:

  • Unter fanatischer Persönlichkeit versteht man die Menschen, die ihre Reaktionen und Gefühle auf eine Idee projizieren, die über allen anderen Ideen steht.
  • Das situationsunangemessene Bestehen auf eigenen, vorhandenen oder vermeintlichen Rechten wird als querulatorische Persönlichkeitsstörung bezeichnet.

5. Therapie

Das Therapieziel bei jeder Art der Persönlichkeitsstörung ist nicht die Heilung, sondern eher die Verbesserung der sozialen Kompetenz, die Strukturierung des Umfeldes und die Anwendung des Erlernten im sozialen Umfeld.

Im Vordergrund des Therapiekonzeptes stehen die Psychotherapie und die Soziotherapie. Häufig kommen die Patienten nicht aus eigenem Antrieb, sondern aus sozialem Druck, weil beispielsweise die Familie Druck ausübt oder der Partner mit Trennung droht.

Eine tragfähige Beziehung zwischen dem Patienten und dem Therapeuten sollte zu Beginn der Therapie angestrebt werden, wobei nicht nur der Aufbau der Beziehung eine Herausforderung darstellt, sondern auch das Aufrechterhalten. Kann keine dauerhafte Beziehung eingegangen werden, wird die Therapie meist abgebrochen.

Eine medikamentöse Therapie kommt hauptsächlich bei Komorbidität zum Einsatz. Bei begleitender depressiver Störung können Antidepressiva eingesetzt werden. Bei begleitender Angststörung können Neuroleptika zum Einsatz kommen. Carbamazepin und Lithium werden stabilisierende Wirkungen zugesprochen.

6. Komorbidität

Zwei Drittel aller Patienten mit Persönlichkeitsstörungen weisen weitere psychische Störungen auf. Die häufigsten assoziierten Krankheiten sind:

Dabei ist oft schwer zu sagen, welche Erkrankung als primäre Störung anzusehen ist.

Fachgebiete: Psychiatrie

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