Orexin-Rezeptor 1
Synonyme: Orexin-1-Rezeptor, OXR1, ORYR1
Englisch: orexin receptor 1, hypocretin receptor 1
Definition
Der Orexin-Rezeptor 1, kurz OX1R, ist ein membranständiger G-Protein-gekoppelter Rezeptor, der selektiv das Neuropeptid Orexin A bindet. Er gehört zur Familie der Orexinrezeptoren und ist an der Regulation von Schlaf, Wachheit und Nahrungsaufnahme beteiligt.
Genetik
Der Orexin-Rezeptor 1 wird durch das HCRTR1-Gen auf Chromosom 1 am Genlokus 1p35.2 kodiert.
Vorkommen
Der Orexin-Rezeptor 1 wird vor allem im Hypothalamus (u.a. im Nucleus arcuatus, Nucleus ventromedialis und Nucleus suprachiasmaticus) exprimiert. In peripherem Gewebe ist der Rezeptor hauptsächlich in braunem Fettgewebe zu finden.
Funktion
Der Orexin-1-Rezeptor spielt eine zentrale Rolle bei der Integration von Nahrungsaufnahme und Schlaf-Wach-Regulation. Studien deuten darauf hin, dass Orexin-1-Rezeptoren die episodische Signalisierung von Sättigung vermitteln und den Übergang vom Essen zum Ruhen überbrücken.
Darüber hinaus scheint OX1R an der Regulation von Energiehaushalt und motiviertem Verhalten beteiligt zu sein. Die HCRTR1-Genvariante (rs2271933, G1222A) in Exon 7 ist möglicherweise klinisch relevant. Einigen Studien zufolge wird dieser Polymorphismus mit aggressivem Verhalten in Verbindung gebracht.
Pharmakologie
Orexin-Rezeptorantagonisten werden im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen untersucht. Zu den selektiven Rezeptorantagonisten gehören z.B.:
- SB-334867 unterdrückt die Nahrungsaufnahme und beschleunigt das Einsetzen der Sättigung
- ACT-539313 wird zur Behandlung von Binge-Eating-Störung untersucht
Literatur
- Anhubhuti. Role of neuropeptides in appetide regulation and obesity -- a review. Neuropeptides. 40(6):375-401. 2006
- Takei et al. Handbook of Hormones. Comparative Endocrinology for Basic and Clinical Research. 1st Edition. 2015
- Calvey und Daniels. Progress in Brain Research. Volume 235: Brain Research in Addiction. 2017
- Pulver et al. Association of orexin/hypocretin receptor gene (HCRTR1) with reward sensitivity, and interaction with gender. Brain Res. 2020 Nov 1;1746:147013.