Orale Haarleukoplakie
Englisch: oral hairy leukoplakia
Definition
Die orale Haarleukoplakie, kurz OHL, ist eine weißliche Veränderung der Schleimhaut - meist am seitlichen Zungenrand - die durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus ausgelöst wird. Sie tritt unter Immunsuppression, z.B. bei HIV-Infizierten oder Transplantatempfängern auf.
Klinisches Bild
Die orale Haarleukoplakie zeichnet sich durch mehrere Millimeter dicke, weiße, nicht abwischbare Beläge aus. Sie haben eine wellblechartige Oberfläche und sitzen am seitlichen Zungenrand und an der Zungenunterfläche. Die orale Haarleukoplakie ist meist asymptomatisch.
Therapie
Die Therapie erfolgt mit Virostatika wie Aciclovir, Foscarnet oder Valaciclovir. Zur dauerhaften Abheilung kommt es bei AIDS-Patienten jedoch erst unter einer hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART). Alternativ kann versucht werden, die Beläge abzubürsten. Supportiv können Vitamin-C-Lutschtabletten gegeben werden.
Prognose
Bei ca. 80% der HIV-positiven Patienten, die unter einer oralen Haarleukoplakie leiden, entwickelt sich innerhalb von 1-2 Jahren das Vollbild AIDS.
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