Opioidrotation
Synonym: Opioidwechsel
Definition
Als Opioidrotation bezeichnet man in der Schmerztherapie den Austausch eines verwendeten Opioids durch ein anderes Opioid mit einer vergleichbaren Pharmakodynamik unter Berücksichtigung der analgetischen Potenz der jeweiligen Substanzen.
Indikationen
Die Umstellung auf ein anderes Opioid kann aus mehreren Gründen erfolgen, z.B. um
- die analgetische Wirkung zu verbessern
- das Auftreten von Neben- und Wechselwirkungen zu reduzieren
- eine veränderte Metabolisierung zu adressieren (reduzierte Leber- und/oder Nierenfunktion des Patienten).
Weitere Indikationen sind eine opioidinduzierte Hyperalgesie oder ein notwendiger Wechsel des Applikationsweges, beispielsweise von oral auf parenteral.
Durch den Austausch eines Opioids lässt sich in der klinischen Praxis häufig eine Schmerzlinderung bei gleichzeitig günstigerem Nebenwirkungsprofil erreichen. Manchmal wird dies sogar in Dosen unterhalb der analgetischen Äquivalenzdosis erreicht, was durch die unterschiedliche Pharmakodynamik, z.B. durch Aktivierung unterschiedlicher intrazellulärer Signalwege, erklärt werden kann.
Einige Opioide wie Tramadol, dessen analgetische Wirkung zu einem wesentlichen Teil auf einen Eingriff in den Serotonin- und Noradrenalinhaushalt beruht, sind gesondert zu betrachten, unter anderem aufgrund des Nebenwirkungsprofils oder der Gefahr von Wechselwirkungen, in diesem Fall z.B. mit Antidepressiva.
Durchführung
Häufig wird eine Schmerztherapie mit der Gabe von Morphin begonnen, das anschließend durch Oxycodon, Hydromorphon oder Fentanyl ausgetauscht wird.
Unter Berücksichtigung der Bedarfsmedikation sollte zunächst die Gesamtdosis des Opioids erhoben werden und in Morphinäquivalente umgerechnet werden.
Eine retardierte Medikation setzt man zunächst auf 50-70 % des Umrechnungsfaktors an, um eine akute Überdosierung zu vermeiden. Als Bedarfsmedikation wird üblicherweise ein nicht-retardiertes Präparat mit dem selben Wirkstoff empfohlen.[1] Die Nachfrage nach der Bedarfsmedikation nimmt dann Einfluss auf eine etwaige spätere Dosisanpassung.
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