Norbert Ortner
Definition
Norbert Ortner war ein österreichischer Internist und Klinikdirektor, dessen Name eng mit zwei medizinischen Syndromen verbunden ist: dem Ortner-Syndrom I (linksseitige Stimmbandlähmung durch kardiovaskuläre Kompression) und dem Ortner-Syndrom II (Synonym für Angina abdominalis).
Lebenslauf
Norbert Ortner wurde am 10. August 1865 in Linz geboren. Er begann sein Medizinstudium an der Universität Wien und promovierte dort im Jahr 1889. Seine frühe Laufbahn war durch die Zusammenarbeit mit Edmund von Neusser geprägt. Unter dessen Leitung arbeitete Ortner zunächst am Kronprinz-Rudolph-Kinderspital und später am Allgemeinen Universitätskrankenhaus der Universität Wien. Im Jahr 1895 habilitierte er und erhielt 1898 den Titel eines Professors. Zwei Jahre später, im Jahr 1900, übernahm er die Leitung der Abteilung für Innere Medizin des Kaiser-Franz-Joseph-Spitals.
1907 wurde er zum Ordinarius für Innere Medizin an die Universität Innsbruck berufen, bevor er 1911 als Leiter der III. Medizinischen Klinik nach Wien zurückkehrte. Nach Neussers Tod übernahm er 1913 die Leitung der II. Medizinischen Klinik, die er bis zu seiner Emeritierung 1930 innehatte.
Historisch bedeutsam war seine Mitwirkung an der Konservierung des Leichnams von Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1916, bei der er gemeinsam mit Alexander Kolisko und Joseph von Kerzl Formalin in die Halsschlagadern injizierte. Seine Forschungsschwerpunkte waren Lungentuberkulose, Gallenwegserkrankungen, Kreislauferkrankungen und Durchblutungsstörungen des Verdauungstraktes, weshalb auch das Ortner-Syndrom II nach ihm benannt wurde.
Norbert Ortner starb am 1. März 1935 in Salzburg.
Auszeichnungen
Im Dezember 1916 wurde Norbert Ortner von Kaiser Karl I. in den erblichen österreichischen Ritterstand erhoben.
Literatur
- Geschichtewiki – Norbert Ortner, abgerufen am 22.04.2025