Nervus cutaneus femoris caudalis (Veterinärmedizin)
Synonym: N. cutaneus femoris caudalis
Definition
Der Nervus cutaneus femoris caudalis ist ein Nerv der seine Wurzeln aus den Ventralästen der Segmente S1 bis S3 bezieht und bei allen Haussäugetieren ausgebildet ist.
Anatomie
Der Nervus cutaneus femoris caudali tritt bei den Huftieren ventral vom Nervus glutaeus caudalis aus dem hinteren Rand des Truncus lumbosacralis hervor, wohingegen er bei den Fleischfressern grundsätzlich isoliert aus den Kreuznerven hervorgeht.
Verlauf
Sein Verlauf zieht kaudoventral gegen den Sitzbeinaussschnitt, wobei er Fasern mit dem Nervus pudendus austauscht und beim Pferd gleichzeitig einen zarten Ast an den Wirbelkopf des Musculus semitendinosus entlässt. Der Nervus cutaneus femoris caudalis bildet beim Hund zusätzlich noch sogenannte Rami perineales, die jedoch nicht den Analbereich des Perineums versorgen.
Der Hauptanteil des Nervus cutaneus femoris caudalis zieht nach kaudal, wobei die Fasern bei den Huftieren außen am breiten Beckenband, bei den Fleischfressern innen am Ligamentum sacrotuberale anliegend, verlaufen. Schließlich tritt der Nerv auf Höhe des Sitzbeinhöckers zwischen den Musculus biceps femoris und semitendinosus an die Oberfläche. Dort angekommen, teilt er sich in der Haut in mehrere Ästen auf, die als Nervi clinium caudales bezeichnet werden und die Haut am kaudalen und lateralen Oberschenkel sensibel versorgen.
Vergleicht man den Nervus cutaneus femoris caudalis mit dem Nervus glutaeus caudalis, erkennt man, dass beide aus den selben Segmenten entspringen. Man könnte ihn deshalb auch als dessen Hautast betrachten.
Der Nervus cutaneus femoris caudalis ist beim Rind ein verhältnismäßig kleiner Nerv, der nur ein schmales Innervationsgebiet versorgt. Beim Schaf fehlt er gänzlich. Hier wird er, ähnlich wie beim Rind, durch Hautäste des Nervus pudendus ersetzt.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band IV: Nervensystem. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
- Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2008.
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