Naturheilverfahren
von lateinisch: natura - Natur, natürliche Beschaffenheit
Definition
Naturheilverfahren ist ein relativ unscharf definierter Begriff, der im weitesten Sinn therapeutische Maßnahmen umfasst, die sich keiner technologischen Hilfsmittel bedienen und vor allem die Selbstheilungskräfte des Körpers adressieren. Naturheilverfahren können auf Stoffen aus der Natur, den Naturheilmitteln, aufbauen.
Naturheilverfahren stehen nicht im Gegensatz zur so genannten Schulmedizin, sondern werden häufig ergänzend zu ihr eingesetzt. Auch in der Alternativmedizin spielen sie ein große Rolle.
Hintergrund
Hippokrates sah die Natur als Lebenskraft und Heilkraft. Die Gesundung des Patienten wurde durch die Natur bewirkt, der Arzt war nur Behandler ("Medicus curat, natura sanat").
Abgrenzung
Naturheilverfahren und Alternativmedizin werden häufig gleich gesetzt. Dabei wird jedoch übersehen, dass die Alternativmedizin nicht ausschließlich Naturheilverfahren einsetzt, sondern vorwiegend Methoden, die kein Teil der so genannten Schulmedizin sind. Dazu können auch technische Verfahren gehören.
Methoden
Die Frage, welche Methoden den Naturheilverfahren zugeordnet werden können, ist nicht leicht zu beantworten. Die Schwierigkeit ergibt sich schon daraus, dass der Begriff "Natur" schwer zu definieren ist, da der Mensch seit Jahrhunderten in einer Kulturlandschaft lebt, die er aktiv verändert hat.
Zu den Naturheilverfahren zählen deshalb am ehesten Therapiemethoden, die mit einfachen physikalischen, manuellen, sensorischen, alimentären und psychischen Reizen arbeiten. Beispiele dafür sind:
- Hydro-und Thermotherapie
- Atemtherapie
- Bewegungstherapie
- Massage-Therapie
- Ernährungstherapie
- Phytotherapie
- Ausleitende Therapie
- Ordnungstherapie (Therapien des vegetativen, emotionellen und psychischen Gleichgewichtes)
- Heilfasten
- Aromatherapie
- Balneotherapie
- Colon-Hydro-Therapie
- Klimatherapie
- Kryotherapie
- Heilgasinjektion
- Pneumopunktur
um diese Funktion zu nutzen.