Musculus splenius
von altgriechisch: σπληνίον ("splenion") - Kompresse, Verband
Synonym: Riemenmuskel
Englisch: splenius muscle
Definition
Der Musculus splenius ist ein Skelettmuskel, der zur tiefen autochthonen Rückenmuskulatur gehört. Er ist Bestandteil des lateralen Trakts des Musculus erector spinae.
Verlauf
Der Musculus splenius verläuft grundsätzlich vom Processus spinosus zum Processus transversus. Aufgrund ihrere Lokalisation lassen sich zwei Bereiche abgrenzen:
- Musculus splenius capitis und
- Musculus splenius cervicis
Musculus splenius capitis
Im kopfnahen Bereich entspringt der Musculus splenius capitis von den Processus spinosi des 3. - 7. Halswirbels sowie des 1. - 3. Brustwirbels und vom Ligamentum nuchae. Er setzt am Processus mastoideus des Os temporale sowie an den lateralen Anteilen der Linea nuchae superior an.
Musculus splenius cervicis
Der Musculus splenius cervicis entspringt am Processus spinosus des 3. bis 5., nach manchen Autoren auch des 6. Brustwirbels, und setzt an den Tubercula posteriora der Querfortsätze (Processus transversus) des 1. - 3. Halswirbels an.
Innervation
Die Innervation des Musculus splenius erfolgt durch laterale Äste der Rami posteriores aus den segmentalen Spinalnerven, darunter der Nervus occipitalis major. An der Innervation sind Spinalnerven der Rückenmarkssegmente C2 bis Th3, nach manchen Autoren auch C1 bis Th6 beteiligt.
Gefäßversorgung
Der Musculus splenius wird von Rami musculares der Arteria occipitalis versorgt.
Funktion
Bei einseitiger Kontraktion führt der Musculus splenius zu einer ipsilateralen Seitneigung (Lateralflexion) und Rotation des Kopfes und der Halswirbelsäule. Bei beidseitiger Kontraktion erfolgt eine Reklination des Kopfes bzw. eine Streckung (Dorsalextension) der Halswirbelsäule.