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Musculus sacrococcygeus dorsalis lateralis (Veterinärmedizin)

Synonyme: M. sacrococcygeus dorsalis lateralis, langer Heber des Schwanzes

1. Definition

Als Musculus sacrococcygeus dorsalis lateralis bezeichnet man einen Skelettmuskel der Gruppe der Heber des Schwanzes der Haussäugetiere.

2. Anatomie

Der Musculus sacrococcygeus dorsalis lateralis ist die Fortsetzung des Musculus longissimus auf den Schwanz. Er liegt seitlich des Musculus sacrococcygeus dorsalis medialis den Zitzen- und Querfortsätzen auf und zieht in wechselnder Anzahl langer und dünner Sehnen schwanzspitzenwärts.

2.1. Verlauf

Der Muskel zeigt deutliche tierartliche Unterschiede. So lässt er sich beim Schwein erst vom letzten Kreuzwirbel an isolieren, wohingegen er beim Hund schon zwischen den Lendenteilen des Musculus longissimus und der Musculi multifidi fleischig aus der Eigenaponeurose des Musculus longissimus entspringt. Seine sehnigen Anteile entstammen dabei von den Zitzenfortsätzen des 2. bis 7. Lendenwirbels, den Gelenkfortsätzen des Kreuzbeins sowie den Zitzenfortsatzrudimenten von mindestens 8 Schwanzwirbeln.

Beim Wiederkäuer und Pferd entstammt er der Pars lateralis des Kreuzbeins und den Querfortsätzen der ersten Schwanzwirbel und wechselt auf Höhe des 5. Schwanzwirbels in seinen sehnigen Endteil. Die Endsehnen verhalten sich im Großteil wie jene des Fleischfressers.

Der Musculus sacrococcygeus dorsalis lateralis setzt sich beim Hund aus unscharf begrenzten Einzelportionen zusammen, die im Bereich des 2. Kreuz- bis etwa 14. Schwanzwirbels in ungefähr 16 zarte Sehnen übergehen. Die ersten Sehnen liegen medial, wobei sich die folgenden Sehnen jeweils lateral den vorhergehenden anlagern. Die Einzelstränge dieser flachen Sehnenbündel sind dabei in die tiefe Schwanzfaszie eingebettet, nehmen jedoch die Endsehnen des Musculus sacrococcygeus dorsalis medialis auf. Im letzten Abschnitt enden sie am Zitzenfortsatz oder dorsolateral am Vorderrand des 5. bis letzten Schwanzwirbels.

Die Einzelsehnen der Katze teilen sich im hintersten Schwanzdrittel erneut in jeweils 2 bis 3 zarte Teilsehnen auf, die diesem Schwanzteil seine besondere Beweglichkeit verleihen.

2.2. Innervation

Der Musculus sacrococcygeus dorsalis lateralis wird über die Dorsaläste der Nervi coccygei und über die letzten Kreuznerven motorisch versorgt.

3. Funktion

Bei beidseitiger Kontraktion wird der Schwanz angehoben, bei einseitiger Wirkung erfolgt ein seitliches Aufwärtsziehen.

4. Literatur

  • Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
Stichworte: Muskel, Schwanzmuskulatur
Fachgebiete: Anatomie, Veterinärmedizin

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Mag. med. vet. Patrick Messner
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21.06.2017, 08:09
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