Musculus flexor digitorum accessorius longus

Die Prävalenz wird auf etwa 6 bis 15 % geschätzt.

Der Muskel hat seinen Ursprung an Tibia oder Fibula. Er verläuft durch den Tarsaltunnel und verbindet sich häufig mit der Sehne des Musculus flexor digitorum longus. Selten erfolgt die Insertion auch in die Sehnen des Musculus flexor hallucis longus oder des Musculus quadratus plantae. Meist kommt der Muskel nur unilateral vor.

Der Musculus flexor digitorum accessorius longus ist in der Regel asymptomatisch. Er kann in einigen Fällen ein Tarsaltunnelsyndrom verursachen, indem er das Gefäß-Nerven-Bündel innerhalb des Tarsaltunnels komprimiert. Typische Symptome umfassen Schmerzen, Parästhesien und Schwäche im Fuß. Die Normvariante kann zudem mit einer Tendinopathie des Musculus flexor hallucis longus assoziiert sein.

Die Methode der Wahl zur Diagnosestellung ist die MRT, die den Verlauf des Muskels und seine mögliche Beteiligung an neurovaskulären Kompressionen aufzeigt. Anhand von MRT-Bildern kann der Musculus flexor digitorum accessorius longus als eigenständiger Muskel mit einer variierend einstrahlenden Sehne visualisiert werden.

Die Behandlung dieser Normvariante ist nur bei symptomatischen Fällen erforderlich. Bei Patienten mit Tarsaltunnelsyndrom kann eine chirurgische Freilegung oder Resektion des Muskels erforderlich sein, um die Kompression zu beseitigen.

• Accessory flexor digitorum longus muscle - Radiopaedia, abgerufen am 26.09.2024

• Szeimies et al., Hrsg., Bildgebende Diagnostik des Fußes und Sprunggelenks, 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, 2020
• Batista et al., Flexor Digitorum Accessorius Longus: Importance of Posterior Ankle Endoscopy, Case Rep Orthop, 2015