Musculus flexor digitalis superficialis (Vordergliedmaße)
Synonyme: M. flexor digitalis superficialis, oberflächlicher Zehenbeuger
Definition
Der Musculus flexor digitalis superficialis bzw. oberflächlicher Zehenbeuger ist ein Skelettmuskel, der zu den Flexoren der primären Karpal- und Digitalgelenksmuskeln zählt. Er ist bei allen Haussäugetieren an der Schultergliedmaße ausgebildet.
Anatomie
Der Musculus flexor digitalis superficialis ist im direkten Vergleich mit dem tiefen Zehenbeuger eher schwach entwickelt. Beim Wiederkäuer und Pferd ist er stark sehnig durchsetzt. Er besitzt beim Fleischfresser und Pferd einen, beim Schwein und Wiederkäuer zwei Muskelbäuche.
Der Muskel geht bereits auf Höhe des Karpus in seine Endsehne über, die sich bei der Katze in fünf, beim Hund in vier und beim Schwein bzw. Wiederkäuer in zwei Schenkel aufteilt. Beim Pferd gibt es, entsprechend der Zehenanzahl, nur einen Sehnenschenkel.
Im Bereich der Phalanx proximalis wird die Sehne von der tiefen Beugesehne durchbohrt, um am mittleren Zehenglied anzusetzen.
Verlauf
Der Muskel entspringt kaudal am Epicondylus medialis des Oberarmknochens, liegt oberflächlich dem Unterarm auf, und zieht mit seiner Sehne an die Phalanx media. Bei der Katze setzt die Endsehne an der Phalanx media der 1. bis 5., beim Hund entsprechend an der 2. bis 5. Zehe an. Beim Wiederkäuer und Schwein inseriert die Ansatzsehne an der 3. und 4. Zehe, beim Pferd an der 3. Zehe (Kronbeinlehne).
Funktion
Wird der Muskel kontrahiert, erfolgt eine Beugung im Karpal- sowie im Zehengrund- und im proximalen Interphalangealgelenk.
Innervation
Der Musculus flexor digitalis superficialis wird durch den Ramus muscularis des Nervus ulnaris (Ungulaten) bzw. Nervus medianus (Fleischfresser) motorisch innerviert.
Literatur
- Messner, Patrick, Renkin, Maria. Anatomie des aktiven & passiven Bewegungsapparates der Haussäugetiere. Band III (Myologie). Vienna Academic Press, 2017
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