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Synonyme: Schleimstoff, Mucin
Englisch: mucin
Muzine oder Schleimstoffe sind Biopolymere, die aus heterogenen Polysacchariden bestehen. Sie bilden durch Aufnahme von Wasser Kolloide und Hydrogele und sind die Grundlage des Schleims. Beim Menschen finden sich Muzine vor allem auf der Oberfläche von Schleimhäuten.
Man unterscheidet zwischen tierischen Schleimstoffen, die fast ausschließlich aus Glykoproteinen bestehen und pflanzlichen Schleimstoffen, deren Grundlage überwiegend Heteropolysaccharide (z.B. Galactansulfate) sind.
Die wichtigste Aufgabe der Muzine ist der Schutz der Schleimhaut vor chemischen, physikalischen oder mechanischen Reizen. Im Speichel sorgen Muzine für die Viskosität des Speichels und die Gleitfähigkeit des Speisebreis.
Muzine finden sich im menschlichen Organismus v. a. an folgenden Orten:
Eine krankhafte Ablagerung von Muzinen in der Haut wird als Muzinose bezeichnet.
Pflanzliche Schleimstoffe werden in der Phytotherapie bei verschiedenen Indikationen verwendet, unter anderem bei Atemwegserkrankungen (z.B. bei unproduktiven, trockenen Reizhusten) oder zur Stuhlregulierung.
Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig geklärt. Im Darm wirken Schleimstoffe als Quellmittel und erhöhen so das Stuhlvolumen. Die Wirkung bei Atemwegserkrankung beruht wahrscheinlich auf der Unterdrückung des Hustenreflexes durch die Bedeckung der sensiblen, freiliegenden Nervenendigungen im Rachen bei trockenem Reizhusten.
Die Schleimstoffe werden aus Zellwänden oder Vakuolen der Pflanzenzellen gewonnen.
Diese Seite wurde zuletzt am 12. September 2019 um 13:22 Uhr bearbeitet.
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