Morgellons-Krankheit
Synonym: Morgellons
Definition
Die Morgellons-Krankheit ist eine wahrscheinlich psychisch bedingte Erkrankung, die als Variante des Dermatozoenwahns angesehen wird.
Ätiologie
Die genaue Ätiologie der Krankheit ist unklar. Am ehesten handelt es sich um eine vom Patienten durch psychische Faktoren fehlinterpretierte Dermatose. Die früher angenommene These, dass es sich um eine Infektion mit Bakterien, Mykobakterien oder Pilzen handeln könnte, hat sich bisher nicht bestätigt. In einer Studie des Centers for Disease Control and Prevention wurden 115 Patienten untersucht, bei denen keinerlei Parasiten oder Mykobakterien nachgewiesen werden konnten. Mikroskopisch konnten in einigen Fällen Zellulosefasern nachgewiesen werden, die wahrscheinlich von Baumwollstoffen stammen. Die Rolle der Fasern in diesem Krankheitsbild ist bislang unklar. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Symptome
Die Betroffenen sind der festen Überzeugung, dass in der Haut bzw. des Unterhautgewebes bunte Fasern eingebettet sind. Weitere Symptome:
- Juckreiz
- Hautläsionen - z.B. Kratzspuren
- Krabbelnde, beißende und stechende Gefühle auf der Haut
- Beschwerden des Bewegungsapparates
- Beschwerden des Gastrointestinaltrakts
- Konzentrationsstörungen
- Kognitive und emotionale Störungen
Therapie
Interne Therapie
Mit der Gabe von Antipsychotika, wie z.B. Pimozid, Risperidon, Olanzapin oder Aripiprazol, konnten Behandlungserfolge erzielt werden. Der Juckreiz kann versuchsweise mit Levocetirizin p.o. oder Ebastin p.o. behandelt werden.
Lokaltherapie
Kratzspuren sollten mit antiseptischen Cremes (z.B. Triclosan-Creme) behandelt werden, um eine mögliche Hautinfektion zu verhindern.
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