Mittlere Transitzeit
Englisch: mean transit time
Definition
Die mittlere Transitzeit, kurz MTT, ist ein Parameter für die Durchblutung des Gehirns in einem Perfusions-CT oder Perfusions-MRT. Die MTT bildet die Zeit ab, die Erythrozyten innerhalb der kapillären Mikrozirkulation verbringen und lässt Rückschlüsse über Durchblutungsstörungen und Hirninfarkte zu.
Hintergrund
Bei der Abklärung zerebraler Ischämien werden mittels Perfusions-CT Durchblutungsparameter wie die Time-to-peak (TTP), das zerebrale Blutvolumen (CBV), der zerebrale Blutfluss (CBF) sowie die daraus errechnete MTT erfasst. Mithilfe dieser Parameter lässt sich abschätzen, ob eine Durchblutungsstörung vorliegt und falls ja, wie ausgeprägt diese ist. Daraus kann abgeleitet werden, ob bestimmte Hirnareale unwiederbringlich geschädigt sind (Infarktkern) oder evtl. noch durch Thrombolyse und/oder Thrombektomie gerettet werden können (Penumbra).
Interpretation
Die MTT entspricht dem Quotienten aus CBV und CBF. Unter physiologischen Bedingungen beträgt sie in der grauen Substanz etwa 4 Sekunden, in der weißen Substanz etwa 4,8 Sekunden.
Die MTT kann pathologisch erhöht sein, wenn bspw. als Folge eines Hirninfarktes der zerebrale Perfusionsdruck sinkt und das Blut sich länger innerhalb der kapillaren Zirkulation aufhält. Dabei ist die MTT im Rahmen eines Infarktereignisses sowohl im Infarktkern als auch der Penumbra verlängert.
Bei Patienten mit Vorhofflimmern sowie anderen Erkrankungen, die zu einem verminderten kardialen Output führen, kann es ebenfalls zu einer MTT-Erhöhung kommen. Zudem kann eine proximal des betrachteten Gebietes liegende Stenose die MTT ebenfalls steigern.
Quellen
- Radiopaedia: mean-transit-time-mtt , abgerufen am 11.02.24
- Radiopaedia: ct-perfusion-in-ischaemic-stroke , abgerufen am 11.02.24
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