Zerebrales Blutvolumen
Synonym: CBV
Englisch: cerebral blood volume
Definition
Als zerebrales Blutvolumen, kurz CBV, bezeichnet man die sich zu einem gegebenen Zeitpunkt innerhalb des Neurocraniums befindliche Menge an Blut, die der Versorgung des Gehirnes sowie der Meningen dient.
Physiologie
Der Schädel enthält ca.:
- 1500 g Gehirn (graue und weiße Substanz)
- 100-130 ml Blut
- 75 ml Liquor
Von dem gesamten Volumen befinden sich grob geschätzt 15% in den Arterien, 40% in den Venen und 45% im Hirngewebe und Kapillaren.
Die CBV-Gewebewerte betragen:
- für graue Substanz: ca. 3,5ml/100g
- für weiße Substanz: ca. 1,75ml/100g (in etwa die Hälfte)
Eng verbunden mit dem zerebralen Blutvolumen (CBV) ist der zerebrale Blutfluss (CBF). Geht man von einer Gehirndurchblutung von 15-20% des Herzminutenvolumens (HMV, beträgt grob 5l/min) aus, ergibt sich bei 1,5kg Gehirn-Masse ein Gesamt-Blutfluss von knapp 1000ml/min.
Neben dem CBF hängt das CBV damit auch vom mittleren arteriellen Blutdruck, vom intrakraniellen Druck und vom zerebralen Gefäßwiderstand ab.
Pathologie
Eine deutliche Zunahme der Blutmenge im Hirnschädel, z.B. durch ein Hämatom oder eine akute Gehirnblutung, verletzt die Monro-Kellie-Doktrin und kann eine lebensbedrohliche Steigerung des intrakraniellen Drucks mit Hirndruckzeichen auslösen. Hierbei kann es zu der gefürchteten Einklemmung von Hirnteilen kommen. Zu einer deutliche Reduktion der cerebralen Blutmenge kommt es z.B. bei einem Schlaganfall.
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