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Metastasiertes Mammakarzinom

Synonyme: Metastasierter Brustkrebs, Brustkrebs mit Metastasen
Englisch: metastasized breast cancer

1. Definition

Das metastasierte Mammakarzinom ist im klinischen Sprachgebrauch eine Form des Mammakarzinoms, bei der Fernmetastasen vorliegen (M1). Teilweise sind die Metastasen bereits bei der Primärdiagnose vorhanden oder können viele Jahre nach der Diagnose des Primärtumors auftreten beziehungsweise symptomatisch werden.

2. Epidemiologie

Bereits bei der Primärdiagnose diagnostizierte Fernmetastasen kennzeichnen das UICC-Stadium IV. Während in afrikanischen Ländern 70 bis 90 % der Neuerkrankungen eines Mammakarzinoms im UICC-Stadium III oder IV vorliegen, beträgt dieser Anteil in einkommensstarken Ländern unter 10 %.

3. Risikofaktoren

Neben den allgemeinen Risikofaktoren für das Mammakarzinom gibt es für die metastasierte Form spezielle Risikokonstellationen. Das höchste Risiko kommt durch eine zu späte Diagnose zustande. In Deutschland wird seit 2009 ein Mammographie-Screening für 50- bis 69-jährige Frauen angeboten, das eine Früherkennung ermöglicht und einer Diagnose in einem späten Stadium vorbeugt. Die Frühdiagnose durch das Mammografie-Screeening minimiert das Risiko, an Brustkrebs zu versterben. Auch die Compliance der Patientinnen nach der Diagnose eines Mammkarzinoms im frühen Stadium kann das progressionsfreie Überleben verlängern.

Mammakarzinome können in verschiedene Untergruppen unterteilt werden. Diese molekularbiologische Unterteilung ist auch prognostisch relevant. So gehen aggressive Subtypen des Mammakarzinoms mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen schlechteren Verlauf einher. Dazu gehören beispielsweise Tumore mit besonders hoher Proliferationsaktivität (Ki-67) oder nicht vorhandene Östrogen-, Progesteron- und HER2/neu-Rezeptoren.

4. Therapie

Die Therapie des metastasierten Karzinoms weicht nicht grundlegend von den Therapiemethoden nicht-metastasierter Tumoren ab, hat aber in der Regel nur noch einen palliativen Charakter. Die antineoplastische Therapie kann Hormonantagonisten, Tyrosinkinasehemmer, Immuntherapeutika oder Chemotherapeutika umfassen. Hierbei ist stets die individuelle Situation der Patientin inklusive ihrer körperlichen Fitness einzubeziehen.

5. Prognose

Die Prognose des Mammakarzinoms hat sich in den letzten 15 Jahren verbessert; Global gesehen gilt die verbesserte Prognose allerdings nicht für Patientinnen mit primär metastasiertem Mammakarzinom. So überleben auch in einkommensstarken Ländern unter 30 % der Patienten die ersten 5 Jahre nach dieser Diagnose.

6. Literatur

Stichworte: Mammakarzinom
Fachgebiete: Gynäkologie

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Constanze Vogel
Arzt | Ärztin
Dr. Frank Antwerpes
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21.03.2024, 09:04
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