Magnesiumsulfat
Definition
Magnesiumsulfat ist ein Magnesiumsalz der Schwefelsäure.
Chemie
Magnesiumsulfat hat die Summenformel MgSO4. Es handelt sich um einen bei Raumtemperatur farb- und geruchlosen, stark hygroskopischen Feststoff, der einen bitteren Geschmack hat.
Magnesiumsulfat lässt sich aus Magnesium und Schwefelsäure nach folgender Reaktionsgleichung herstellen:
- Mg + H2SO4 –> H2+ MgSO4
Es existieren mehrere Hydrate des Salzes. Das wichtigste ist das Magnesiumsulfat-Heptahydrat MgSO4 · 7 H2O, das auch als Bittersalz bezeichnet wird.
Medizinische Bedeutung
In der Medizin wird Magnesiumsulfat in verschiedenen Zusammenhängen verwendet. Es zählt zur Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO. Früher wurde es häufig als Abführmittel benutzt, da es als osmotisches Laxans wirkt. Aufgrund seiner "radikalen" Wirkung und zahlreichen Nebenwirkungen, z.B. negativer Beeinflussung der Nierenfunktion, ist die Verwendung stark rückläufig. Weitere Indikationen sind:
- Torsade-de-Pointes-Tachykardie: Einsatz als Antiarrhythmikum (intravenöse Gabe)
- Asthma bronchiale
- Inhalationstherapie bei Asthma bronchiale zur Senkung des Atemwegswiderstandes
- Bronchodilatation bei schwerem Asthmaanfall, wenn Beta-2-Agonisten und Anticholinergika wirkungslos sind (intravenöse Gabe)
- Präeklampsie: Zur Senkung des Risikos des Übergangs in eine Eklampsie
- Eklampsie: Behandlung und Prävention epileptischer Anfälle.
Eine Überdosierung von Magnesiumsulfat führt zur Hypermagnesiämie.