Lymphabflussstörung
Synonyme: Lymphstau, Lymphostase
Definition
Die Lymphabflussstörung bezeichnet eine unzureichende Weiterleitung der Lymphe in einem oder mehreren Abschnitten des Lymphsystems.
Physiologie
Im Verlauf der Blutkapillaren treten unterschiedliche hydrostatische und onkotische Drücke auf. Sie sorgen im Effekt dafür, dass Flüssigkeit und kleinmolekulare Blutbestandteile aus dem Gefäßsystem in das Gewebe übertreten, aber nur teilweise zurückfließen.
Die kleinste Einheit des Lymphsystems, die Lymphkapillaren, nehmen diesen Flüssigkeitsüberschuss auf und führen ihn über das Lymphsystem wieder in den venösen Schenkel des Blutkreislaufs zurück. Ist dieser Mechanismus gestört, staut sich die Flüssigkeit im Gewebe und man spricht von einer Lymphabflusstörung.
Symptome
Kleinere Lymphabflussstörungen können asymptomatisch verlaufen, wenn sie durch andere Abflusswege kompensiert werden. Symptome einer manifesten Lymphabflussstörung sind:
- Schwellung (Lymphödem)
- Spannungsgefühl
- eingeschränkte Beweglichkeit
- Druckdolenz
Chronische Lymphabflussstörungen führen zu fibrotischen Gewebsveränderungen und Elephantiasis. Darüber hinaus steigt das Risiko für Entzündungen (Dermatitis, Erysipel)
Therapie
Es gibt diverse Therapiemöglichkeiten, deren Ziel es ist, das im Gewebe angestaute Flüssigkeitsvolumen wieder zu mobilisieren, indem es benachbarten Lymphgefäßen zugänglich wird. Dazu zählen:
Darüber hinaus kann eine Blutdrucksenkung und eine natriumarme Diät den Ausstrom im Kapillarbett geringfügig reduzieren.
Spricht die Lymphstauung nicht auf die konservative Therapie an, können chirurgische Maßnahmen notwendig sein.