Lymphkapillare
Synonyme: initiales Lymphgefäß, Lymphsinus
Englisch: lymphatic capillary
Definition
Lymphkapillaren sind die feinsten Verzweigungen der Lymphgefäße. Sie durchziehen nahezu alle Körpergewebe, nehmen die Interzellularflüssigkeit auf und transportieren sie als Lymphe zu den größeren Lymphgefäßen weiter.
Histologie
Lymphkapillaren werden von einer einzelnen Zellschicht aus Endothelzellen gebildet, die dachziegelartig übereinander liegen. Dieses Konstruktionsprinzip ermöglicht durch Ausbildung von Endothelporen und Schlitzen ein spontanes Öffnen und Schließen der Kapillarwand. Außerdem besitzen die Lymphkapillaren keine Basalmembran, so dass die Interzellularflüssigkeit sowie die darin enthaltenen Proteine und Zellen ohne Barriere aus dem Gewebe aufgenommen werden können.
Physiologie
Die Wand der Lymphkapillaren ist sehr zart. Dadurch sind die Gefäße im gefüllten Zustand sehr dehnbar und können im leeren Zustand vollständig kollabieren. Bei steigendem Gewebsdruck - z.B. bei Vorliegen eines Ödems - werden die an der Kapillarwand verankerten und ins Gewebe ziehenden Gitterfasern gestrafft und erweitern dadurch das Lumen der Lymphkapillaren.
Wenn im weiteren Verlauf durch zunehmende Flüssigkeitsfüllung der Innendruck der Lymphkapillare zunimmt, erfolgt eine Druckumkehr: Die zuvor geöffneten Endothelfugen werden wieder aneinander gepresst und schließen sich. Die Lymphe wird dann durch den von außen anliegenden Druck (z.B. Muskelpumpe) weiter in die größeren Lymphgefäße mit Klappen geleitet.
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Bildquelle
- Bildquelle Podcast: © NIAID / flickr
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