Lenograstim
Handelsname: Granocyte®
Englisch: lenograstim
Definition
Lenograstim ist ein biotechnologisch hergestelltes Glykoprotein, das zu den Zytokinen zählt und dem humanen Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktor (G-CSF) entspricht. Es wird bei schweren Neutropenien eingesetzt, zum Beispiel im Rahmen einer Chemotherapie.
Hintergrund
Lenograstim wird in Zellkulturen mit modifizierten Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) hergestellt. Es ist identisch mit humanen G-CSF. Die Anwendung von Lenograstim steigert die Zahl der neutrophilen Granulozyten im peripheren Blut etwa um das 100fache.
Anwendung
Eine Behandlung mit Lenograstim sollte nur in Zusammenarbeit mit Onkologen bzw. Hämatologen durchgeführt werden, die über Erfahrungen mit dem Einsatz von G-CSF verfügen. Lenograstim wird in Anschluß an einen Chemotherapiezyklus über einen Zeitraum von etwa einer Woche täglich einmal subkutan injiziert. Die empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt 5 µg/kg Körpergewicht/Tag. Die genaue Dosierung ist abhängig von der jeweiligen Indikation.
In der Transfusionsmedizin wird Lenograstim eingesetzt, um Stammzellspender oder Spender von Granulozytenkonzentraten vorzubehandeln. Die Stammzellapherese wurde durch diese Substanz überhaupt erst möglich gemacht.
Nebenwirkungen
Als Nebenwirkungen von Lenograstim können unter anderem Knochenschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber auftreten. In seltenen Fällen kann durch die Anwendung von Lenograstim eine Aortitis verursacht werden.
Gegenanzeigen
Wegen einer möglichen Förderung des Tumorwachstums darf Lenograstim bei malignen myeloischen Erkrankungen nicht angewandt werden.