Granulozytenkonzentrat
Abkürzung: GK
Englisch: white cell concentrate
Definition
Granulozytenkonzentrate sind Blutprodukte, die man zur Transfusion von weißen Blutkörperchen (Granulozyten) verwendet.
Herstellung
Granulozytenkonzentrate werden mittels Granulozytapherese maschinell von einem Spender gewonnen, der die gleiche Blutgruppe besitzt wie der Empfänger und am besten aus der Verwandtschaft des Patienten stammen sollte. Es handelt sich um nur kurz lagerfähige Blutprodukte, die am besten innerhalb von 24 Stunden verwendet werden, und deshalb möglichst kurz vor der Transfusion gewonnen werden. Der Spender erhält einige Stunden vor der Apherese G-CSF, um die Granulozytenausbeute zu steigern.
Die Granulozytenkonzentrate werden zur Vermeidung einer Graft-versus-Host-Reaktion mit 30 Gy bestrahlt, um die Teilungsfähigkeit aller Zellen auszuschalten.
Indikation
Granulozytenkonzentrate werden vor allem bei therapierefraktären Infektionen in Verbindung mit schweren Leukopenien bzw. Granulozytopenien zum Ersatz fehlender Granulozyten eingesetzt.
Anwendung
Da Granulozytenkonzentrate viele Erythrozyten enthalten, werden sie transfusionsmedizinisch wie Erythrozytenkonzentrate behandelt, d.h. es muss eine serologische Verträglichkeitsprobe durchgeführt werden. Vor der Transfusion erfolgt wie bei der Gabe von Erythrozytenkonzentraten ein AB0-Identitätstest (Bedside-Test), um die Blutgruppenverträglichkeit zu bestätigen. Das Ergebnis muss eindeutig sein und mit dem Ergebnis der Blutgruppenbestimmung im Labor übereinstimmen.