Leichte Kette
Synonyme: Leichtkette, L-Kette
Englisch: light chain, immunoglobulin light chain (IgL)
Definition
Die leichte Kette ist eine Polypeptid-Untereinheit eines Antikörpers (Immunglobulin).
siehe auch: schwere Kette
Genetik
Leichte Ketten werden durch Gencluster auf Chromosom 2 (Typ κ) bzw. Chromosom 22 (Typ λ) kodiert.
Biochemie
Antikörper bestehen i.d.R. aus zwei leichten und zwei schweren Ketten, die über Disulfidbrücken miteinander verbunden sind.
Die leichten Ketten bestehen aus ca. 212 bis 217 Aminosäuren und besitzen eine variable und eine konstante Domäne (VL bzw. CL). Die variablen Regionen der leichten und schweren Kette bilden die Antigenbindungsstelle (Fab-Fragment). Je nach Immunglobulin-Subklasse sind die konstanten Regionen vom Typ κ oder vom Typ λ. Bei letzterem unterscheidet man weiterhin vier Untertypen (λ1, λ2, λ3, λ7).
Klinik
Ungebundene leichte Ketten werden als freie Leichtketten bezeichnet. Physiologischerweise werden ca. 500 mg freie Leichtketten am Tag produziert. Sie werden vollständig renal filtriert und reabsorbiert.
Bei einer monoklonalen Gammopathie (z.B. im Rahmen eines multiplen Myeloms) können in großen Mengen freie Leichtketten produziert werden. Treten sie pathologischerweise im Urin auf, spricht man von einer Bence-Jones-Proteinurie.
um diese Funktion zu nutzen.