Laforin
Definition
Laforin ist eine Phosphatase, die Glykogen dephosphoryliert und an dessen Metabolismus beteiligt ist.
Biochemie
Das Protein Laforin wird durch das Gen EPM2A codiert, das auf Chromosom 6 lokalisiert ist.[1] Es wird in nahezu allen Geweben exprimiert. Laforin besteht aus 331 Aminosäuren und ist aus zwei Domänen aufgebaut: Die N-terminale Domäne erkennt und bindet Kohlenhydrate, die C-terminale Domäne besitzt die katalytische Aktivität.[2]
Nach aktuellem Stand entfernt Laforin ständig Phosphatreste von Glykogensträngen, die von der Glykogensynthase eingebaut werden. Das Enzym überträgt mit UDP aktivierte Glucoseeinheiten auf den wachsenden Strang. Mit einer Rate von 1 zu 10.000 Glucoseresten wird dabei auch ein Phosphatrest von UDP an das C2 oder C3-Atom der Glucosemoleküle übertragen. Werden diese nicht von Laforin entfernt, wird die Struktur und der Metabolismus von Glykogen gestört.[2]
Pathologie
Mutationen im Gen EPM2A sind eine Ursache für die Lafora-Krankheit. Aus den Mutationen folgende Defekte im Enzym führen zu einer abnormalen Akkumulation von Glucanen (Polysaccharide aus Glucose), die Lafora-Körper genannt werden. Ein normaler Aufbau von Glykogen-Speichern kann nicht mehr stattfinden. Die Lafora-Körper bilden sich besonders in Neuronen. Zum einen schädigen die Akkumulationen die Funktion der Zellen direkt, zum anderen wird die Energieversorgung durch den Glykogen-Mangel gestört. Die Lafora-Krankheit äußert sich besonders in Krampfanfällen.[3]
Quellen
- ↑ Genetics Home Reference Eintrag EPM2A, abgerufen am 29.08.16
- ↑ 2,0 2,1 Gentry et al Laforin, a protein with many faces: glucan phosphatase, adapter protein, et alii. FEBS J. 2012
- ↑ Genetics Home Reference Eintrag Lafora progressive myoclonus epilepsy, abgerufen am 29.08.16
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