Krause-Endkolben
nach dem deutschen Anatomieprofessor Wilhelm Krause (1833–1910)
Synonym: Krause-Körperchen
Englisch: bulboid corpuscle, end-bulb of Krause
Definition
Der Krause-Endkolben gehört zur Gruppe der Mechanorezeptoren. Krause-Endkolben der Haut werden als kleinere Variante des Vater-Pacini-Körperchens angesehen.
Lokalisation
Krause-Endkolben findet man in der Lederhaut, aber vor allem in verschiedenen Schleimhäuten, unter anderem in der Mundschleimhaut der Lippen und der Zunge und in der Genitalschleimhaut des Penis und der Klitoris. Darüber hinaus kommen sie in der Konjunktiva des Auges vor.
Histologie
Krause-Endkolben sind ovoid bis kugelförmig und aus mehreren Schichten aufgebaut. Die festere Außenschicht ist eine Fortsetzung des Perineuriums und wird aus multiplen Schichten flacher Bindegewebszellen gebildet. Sie umschließt den faserarmen Innenhof aus Schwann-Zellen, in dem das Axon entweder kolbenförmig oder spiralig aufgedreht endet. Krause-Endkolben sind schnell adaptierende Mechanorezeptoren, die in der Literatur in die Klasse der RA-Rezeptoren eingeordnet werden. Diese Zuteilung ist allerdings nicht ganz konsistent, da die verwandten Vater-Pacini-Körperchen zu den PC-Rezeptoren zählen.
Funktion
Die genaue Funktion der Krause-Endkolben ist bislang (2020) nicht vollständig geklärt. In älteren Lehrbüchern werden sie als Thermorezeptoren gehandelt. Sie dienen wahrscheinlich der Vermittlung des Tastsinns oder der Wahrnehmung niederfrequenter Vibrationen.