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Perkutane transluminale Koronarangioplastie

(Weitergeleitet von Koronarangioplastie)

Synonyme: perkutane transluminale Coronarangioplastie, perkutane koronare Intervention, PCI
Englisch: percutaneous coronary intervention, PCI

1. Definition

Die Perkutane transluminale Koronarangioplastie, kurz PTCA, ist ein Verfahren zur Angioplastie (PTA) von hochgradigen Koronarstenosen mittels Einführen und Insufflation eines Ballonkatheters in einem Koronargefäß.

2. Geschichte

Die PTCA wurde 1977 vom Deutschen Kardiologen Andreas Grüntzig entwickelt.

3. Vorgehen

Der Katheter wird über einen Führungsdraht in das Zielgefäß vorgeschoben. Röntgendichte Markierungen erlauben die exakte Positionierung des zunächst nicht entfalteten Ballons im Bereich der Stenose. Der entsprechend dem Normdurchmesser des Gefäßes gewählte Ballonkatheter wird mit Flüssigkeit aufgefüllt und bis zu einem Zieldruck, der nicht selten 20 bar erreichen kann, gedehnt. Dies führt zu einer Aufweitung des Gefäßes und damit Erweiterung des Lumens im Bereich der Stenose. In 70-80% der Fälle wird anschließend oder auch primär die Aufdehnung mit einer Stent-Implantation verknüpft, um ein ausreichendes Primärergebnis zu erreichen. Alternativ kann ein Drug-eluting Balloon eingesetzt werden.

4. Therapeutische Aspekte

Die PTCA hat einen festen Stellenwert in der Behandlung des Herzinfarkts. Bei einem Herzinfarkt steht die schnellstmögliche Durchführung ("time is muscle") im Vordergrund. Die PTCA erfolgt fast immer nach Lokalisation der Stenose in Kombination mit einer Stent-Implantation. Dabei können sogenannte "Bare-metal Stents", medikamentenfreisetzende Stents, antikörperbeschichtete Stents oder resorbierbare Stents zum Einsatz kommen.

Die Erfolgsrate der PTCA in Kombination mit Stentimplantation kann durch zusätzliche medikamentöse Maßnahmen gesteigert werden.

Nach einer PTCA mit Stentimplantation können Restenosen auftreten. Die Restenoserate kann durch den Einsatz des Thrombozytenaggregationshemmers Clopidogrel verringert werden. Bei medikamentenfreisetzenden Stents sollte Clopidogrel mindestens 12 Monate, bei bare metal stents für mindestens 4 Wochen eingesetzt werden.

5. Indikation

Die PTCA ist immer indiziert bei einem STEMI (Infarkt mit ST-Hebungen) und bei einem akuten Koronarsyndrom mit Risikofaktoren (z.B. hämodynamische Instabilität, Ventrikuläre Tachykardie, ST-Senkungen, labordiagnostischer Infarkt-Nachweis). Eine weitere Indikation besteht bei durch Linksherzkatheteruntersuchung objektivierter relevanter Stenosierung im Koronararteriensystem, auch wenn diese (noch) asymptomatisch ist.

Die primäre PTCA ist einer Thrombolysetherapie (Fibrinolyse) vorzuziehen, wenn sie innerhalb von 2 Stunden nach Diagnose eines STEMI durchgeführt werden kann.

Fachgebiete: Kardiologie

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