Komplexes Odontom
Englisch: complex odontoma
Definition
Das komplexe Odontom ist ein benigner odontogener Tumor aus der Gruppe der Odontome. Er besteht aus einem polymorphen Gemisch aus dentalem Hart- und Weichgewebe. Im Gegensatz zum Verbundodontom ist die Anordnung der Schmelz-, Dentin-, Zement- und Pulpagewebemassen völlig ungeordnet.
Epidemiologie
Das Odontom wird meist um das 20. Lebensjahr diagnostiziert. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen.
Ätiologie
Die genaue Ursache für die Entstehung von Odontomen ist bisher (2024) noch nicht geklärt. Sie werden mit durchlaufenen Infektionen, Traumata und Entzündungen im Kieferbereich in Verbindung gebracht.
Histologie
Es zeigen sich unregelmäßige und desorganisierte, aber regelhaft ausdifferenzierte Zahnbestandteile (Dentin, Schmelz, Zement und Pulpagewebe). Dieses Gewebe wird von einer Kapsel aus unreifem Bindegewebe mit Strängen von ameloblastischem Epithel umgeben.[1]
Klinik
Das komplexe Odontom findet sich überwiegend im posterioren Unterkieferbereich. Es wächst langsam und nicht-invasiv. Klinisch auffällig wird es häufig aufgrund retinierter Zähne, die der Tumor am Durchbruch hindert.
Diagnostik
Das komplexe Odontom ist oft ein Zufallsbefund, der im Rahmen einer zahnärztlichen Routineuntersuchung gestellt wird. Röntgenologisch imponiert es als Verschattung mit ungleichmäßiger, diffuser oder auch wolkiger Struktur.
Therapie
Die Therapie der Wahl ist die Enukleation des Odontoms. Ist der Tumor asymptomatisch, kann auch ein Watchful Waiting indiziert sein.
Quellen
- ↑ Parvini P.: Interdisziplinäre Behandlung eines komplexen Odontoms, Quintessence Verlag, 5. März 2021
Literatur
- Kumar D et al.; Compound and complex odontoma associated with eruption disturbances and its management: report of two cases; Dental Journal of Advance Studies Vol. 5 (Issue I) 2017
- Scott Arms dental practice; What is a compound odontoma?; abgerufen am 18.01.2024
- Parvini P; Interdisziplinäre Behandlung eines komplexen Odontoms; Quintessenz Publishing Deutschland
- Düker, Jürgen: (2000) Röntgendiagnostik mit der Panoramalschichtaufnahme
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