Zahnretention
Synonym: Retentio dentis
Definition
Eine Zahnretention ist ein Zurückhalten (Retention) eines Zahnes im Kieferknochen über seine physiologische Durchbruchzeit hinaus.
Hintergrund
Der Zahnwechsel erfolgt beim Menschen nach einem festgelegten zeitlichen Schema, das nur wenige Variationen aufweist. Bei einer Abweichung von diesem Muster besteht der Verdacht auf eine Zahnretention. Die Retention kann isoliert oder in Kombination mit einer Verlegung auftreten, bei der es zu einer Ortsveränderung des Zahnkeims bzw. des Zahns kommt. Bei einer vollständigen Retention verbleibt die Zahnkrone komplett im Kiefer, bei einer Teilretention tritt die Krone durch den Kiefer, erreicht aber nicht die physiologische Durchbruchhöhe.
Äthiologie
Ursächlich für eine Zahnretention können verschiedene Faktoren sein:
- Platzmangel durch zu kleinen Kiefer, Fehlstellung anderer Zähne, Raumforderungen wie Zysten oder Tumoren
- Frühe, traumatische Ereignisse, die zu einer Verlagerung des Zahnkeims führen können
Besonders häufig tritt eine Retention bei Molaren auf, die in der Regel durch Platzmangel entsteht.
Folgen
- unechte Hypodontie, d.h. eine Zahnunterzahl; unecht, da die Zahnanlage grundsätzlich vorhanden ist
- Entzündungsreaktionen, z.T. verursacht durch einen punktuellen Kontakt mit der Mundhöhle
- Follikuläre Zysten, die durch Ausweitung des Bereichs um die retinierte Krone entsteht
- Besonders bei einer Verlagerung eines retinierten Zahns kann es zu Schädigungen der Zahnwurzel benachbarter Zähne kommen.
Therapie
Ob therapeutische Maßnahmen nötig sind, hängt davon ab, welcher Zahn von der Retention betroffen ist, ob diese vollständig oder teilweise ist und ob eine gleichzeitige Verlagerung auftritt. Bei entsprechender Indikation erfolgt eine kieferorthopädische Behandlung. Hier wird der betroffene Zahn entweder entfernt, oder freigelegt und mittels Anschlingung an die richtige Position im Zahnbogen eingestellt.
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