Ostase
Synonyme: Knochenphosphatase, Knochen-AP
Englisch: bonespecific AP(BAP)
Definition
Bei der Ostase handelt es sich um die knochenspezifische Isoform der alkalischen Phosphatase (AP). Sie wird von den Osteoblasten produziert und dient in der Labordiagnostik als Marker für den Knochenaufbau.
Indikationen
Eine Bestimmnung der Ostase kann bei einem Verdacht auf eine Osteopathie indiziert sein, wenn aufgrund einer hepatobiliären Erkrankung der Wert für die Gesamt-AP nicht aussagekräftig genug ist. Auch im Rahmen einer Nierenerkrankung kann die Bestimmung der Ostase hilfreich sein, da sie nicht renal ausgeschieden und somit nicht beeinflusst wird.
Material
Zur Bestimmung der Ostase mittels Elektrophorese wird 1 ml Serum benötigt.
Referenzbereiche
Klientel | Serumkonzentration [μg/l] (ca.) |
---|---|
Frauen (Prämenopause) | 4 - 27 |
Frauen (Postmenopause) | 5 - 24 |
Männer | 5 - 30 |
Bei Kindern und Jugendlichen liegen die oberen Referenzwerte aufgrund des Knochenwachstums deutlich höher (> 100 μg/l). Das genaue Referenzintervall ist methodenabhängig - daher ist der vom jeweiligen Labor angegebene Wert ausschlaggebend.
Erhöhte Werte
Erhöhte Werte lassen sich nachweisen bei:
- Osteoporose (High-Turnover)
- Knochenmetastasen
- Morbus Paget
- renale Osteodystrophie
- Osteomalazie
- Vitamin-D-Mangel
- Hyperparathyreoidismus
- Körperwachstum
- Knochenfrakturen
Bei einer effektiven antiresorptiven Therapie einer High-Turnover-Osteoporose können erhöhte Ostase-Werte rückläufig sein.
Erniedrigte Werte
Erniedrigte Ostase-Werte können auftreten bei:
- Hypoparathyreoidismus
- hochdosierter Steroidmedikation
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 16.04.2021