Knochenmarkskarzinose
Synonym: Knochenmarkkarzinose
Englisch: bone marrow carcinosis
Definition
Eine Knochenmarkskarzinose ist die diffuse bzw. kleinherdige Metastasierung eines Karzinoms in das Knochenmark.
Ursache
Maligne Knochentumoren oder Knochenmetastasen siedeln Krebszellen ab, die die Substantia spongiosa des Knochens durchdringen und sich im Knochenmark ansiedeln. Häufig handelt es sich beim Primärtumor um kleinzellige Bronchialkarzinome oder Mammakarzinome. Im Rahmen der Absiedelung kommt es zu einer diffusen Infiltration des hämatopoetischen Systems. In etwa jedem zehnten Fall von Knochenmetastasen kommt es zu einer Knochenmarkskarzinose.
Symptome
Neben skelettalen Schmerzen steht die reduzierte Hämatopoese im Vordergrund, mit
- Anämie,
- Thrombozytopenie,
- Leukopenie,
- Blutgerinnungsstörungen
- und erhöhter Infektanfälligkeit
Diagnose
Wegweisend ist die Knochenmarkbiopsie. Im Biopsat lassen sich die Krebszellen nachweisen. Labordiagnostisch imponiert eine leichte Retikulozytose. Die Anzahl an unreifen Granulozyten kann erhöht sein. Darüber hinaus weist das Auftreten von Erythroblasten auf eine Knochenmarkskarzinose hin.
Therapie
Die Therapie ist palliativ und kann Chemo- und Strahlentherapie umfassen.
Prognose
Die Prognose einer Knochenmarkskarzinose ist ungünstig. Eine Heilung ist für gewöhnlich nicht mehr möglich.