Kniegelenkspunktion
Englisch: knee joint puncture
Definition
Unter einer Kniegelenkspunktion versteht man das Einführen einer Kanüle durch die Gelenkkapsel in das Kniegelenk. Die Punktion kann aus diagnostischen oder therapeutischen Gründen erfolgen.
siehe auch: Gelenkpunktion
Indikationen
Diagnostische Indikationen
- Gewinnung von Gelenkflüssigkeit zur serologischen oder mikrobiologischen Untersuchung
- Arthrografie
Therapeutische Indikationen
- Infiltration von Arzneistoffen (z.B. Glukokortikoide)
- Ablassen von Blut oder Ergussflüssigkeit
Lagerung
Je nach Zugang sollte das Bein des Patienten bei kleinem Gelenkerguss während der Gelenkpunktion vollständig gestreckt und die Muskulatur entspannt sein. Bei starker Ergussbildung kann eine Rolle unter die Kniekehle gelegt werden, damit das Bein im Kniegelenk für die Gelenkpunktion leicht gebeugt ist.
Vorbereitung
- Strikte Asepsis
- Keine Rasur
- Ggf. umgrenzte Lokalanästhesie der Einstichstelle
Zugang
Die Kniegelenkspunktion kann über verschiedene Zugänge erfolgen.
Lateraler Zugang
Die Patella wird leicht angehoben und unterhalb der Patella punktiert.
Lateral-proximaler Zugang
Eignet sich vor allem bei starkem Erguss. Die Einstichstelle für die Gelenkpunktion liegt ca. 1,5 cm lateral-proximal des oberen Patellarandes.
Ventraler Zugang
Dieser Zugang wird vor allem zur Injektion gewählt. Der Patient sollte dabei möglichst am Rand der Untersuchungsliege mit herabhängendem Unterschenkel sitzen, sodass das Kniegelenk um 90° flektiert ist. Die Einstichstelle befindet sich im Zentrum eines gedachten Dreiecks, das vom Tibiaplateau, vom Condylus medialis femoris und vom Ligamentum patellae begrenzt wird. Dabei sucht man sich den sogennanten "soft spot" aus. Die Nadel wird schließlich in Richtung des Zwischenraums der Femurkondylen eingeführt.