Klauenhornerkrankung (Rind)
Synonym: Klauenhornleiden
Definition
Klauenhornerkrankungen bilden eine Gruppe an Klauenerkrankungenen beim Rind, die vorwiegend das Horn betreffen.
Ätiopathogenese
Klauenhornerkrankungen sind Erkrankungen, die neben dem Horn auch die darunter liegende Lederhaut im Sohlen-, Wand- und Ballenbereich einbeziehen.
Durch unterschiedliche Auslöser, z.B. falsche bzw. ungenügende Klauenpflege, abrasive Böden, Haltungs- sowie Fütterungsfehler, unhygienische Verhältnisse und systemische Grunderkrankungen, wird das Horn in seiner Struktur geschädigt. Durch traumatische Einflüsse kommt es zu lokalen Läsionen (z.B. Blutungen), die sich unbehandelt durch unterschiedliche prädisponierende Faktoren verkomplizieren.
Erkrankungen
Krankheit | Klinik |
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Sohlenblutung |
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Doppelsohle |
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Sohlengeschwür |
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Klauenspitzengeschwür |
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Weiße-Linie-Defekt |
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Hornspalt |
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Ballenfäule |
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Ballengeschwür |
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Diagnose
Die Diagnose wird anhand der klinischen Symptome mithilfe einer gründlichen Lahmheitsbeurteilung und einer adspektorischen sowie palpatorischen Untersuchung der Klaue gesichert.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der vorliegenden Diagnose und hängt maßgeblich davon ab, welche Strukturen (oberflächlich bzw. tief) von der Erkrankung betroffen sind.
Oberflächliche und somit häufig auch lahmheitsfreie Klauenhornerkrankungen lassen sich meist durch eine funktionelle Klauenpflege beheben. Sind hingegen tiefer liegende Strukturen (Gelenke, Sehnenscheiden, Sehnen u.ä.) betroffen, ist eine chirurgische Intervention indiziert.
Literatur
- A.Univ.-Prof. Dr. Johann Kofler Dipl. ECBHM. Skriptum - Orthopädische Erkrankungen & Orthopädische Operationen bei Wiederkäuern. Neu überarbeitet im Jänner 2015. Klinik für Wiederkäuer, Vetmeduni Wien.
- * A. Univ.-Prof. Dr. Johann Kofler. Diagnoseschlüssel zu Klauenerkrankungen für Klauenpfleger & Tierärzte, Johann Kofler. Klinik für Wiederkäuer, Vetmeduni Wien, 14.11.14 (abgerufen am 28.03.2021)