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Klauenhornerkrankung (Rind)

Synonym: Klauenhornleiden

1. Definition

Klauenhornerkrankungen bilden eine Gruppe an Klauenerkrankungenen beim Rind, die vorwiegend das Horn betreffen.

2. Ätiopathogenese

Klauenhornerkrankungen sind Erkrankungen, die neben dem Horn auch die darunter liegende Lederhaut im Sohlen-, Wand- und Ballenbereich einbeziehen.

Durch unterschiedliche Auslöser, z.B. falsche bzw. ungenügende Klauenpflege, abrasive Böden, Haltungs- sowie Fütterungsfehler, unhygienische Verhältnisse und systemische Grunderkrankungen, wird das Horn in seiner Struktur geschädigt. Durch traumatische Einflüsse kommt es zu lokalen Läsionen (z.B. Blutungen), die sich unbehandelt durch unterschiedliche prädisponierende Faktoren verkomplizieren.

3. Erkrankungen

Krankheit Klinik
Sohlenblutung
  • aufgrund entzündlicher oder traumatischer Genese
  • rötlich-gelbe, klar abgrenzbare oder diffuse Verfärbungen
  • im Bereich des Sohlenhorns oder der weißen Linie
  • häufig nicht schmerzhaft
Doppelsohle
  • aufgrund temporärer oder lokaler Hornwachstumsstörung unterschiedlicher Genese
  • typischer Hohlraum unterschiedlicher Ausdehnung
  • häufig Zufallsbefund
Sohlengeschwür
Klauenspitzengeschwür
Weiße-Linie-Defekt
  • aufgrund mechanischer Einwirkung, chronischer Klauenerkrankungen oder verminderter Hornqualität
  • variable Lahmheit
  • Zusammenhangstrennung im Bereich der weißen Linie
  • Gefahr einer Beteiligung tiefer Strukturen
Hornspalt
  • aufgrund mechanischer Einwirkung, mangelnden Klauenhorns, chronischer Klauenrehe oder Kronsaumverletzungen
  • häufig asymptomatisch
  • in Längsrichtung ziehende Risse parallel zu den Hornröhrchen
Ballenfäule
  • aufgrund unsachgemäßer Klauenpflege, Verhornungsstörungen und unhygienischer Haltungsbedingungen (Faktorenkrankheit)
  • gefurchte und zerklüftete Oberfläche im Bereich des Weichballenhorns
  • variable Lahmheit
Ballengeschwür
  • komplizierte Verlaufsform einer Ballenfäule unter Beteiligung der Ballenlederhaut
  • Ablösung bzw. Unterminierung des Ballen- und Sohlenhorns
  • deutliche Lahmheit

4. Diagnose

Die Diagnose wird anhand der klinischen Symptome mithilfe einer gründlichen Lahmheitsbeurteilung und einer adspektorischen sowie palpatorischen Untersuchung der Klaue gesichert.

5. Therapie

Die Therapie richtet sich nach der vorliegenden Diagnose und hängt maßgeblich davon ab, welche Strukturen (oberflächlich bzw. tief) von der Erkrankung betroffen sind.

Oberflächliche und somit häufig auch lahmheitsfreie Klauenhornerkrankungen lassen sich meist durch eine funktionelle Klauenpflege beheben. Sind hingegen tiefer liegende Strukturen (Gelenke, Sehnenscheiden, Sehnen u.ä.) betroffen, ist eine chirurgische Intervention indiziert.

6. Literatur

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28.03.2021, 20:20
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