Inhomogenitätsartefakt
Englisch: inhomogeneity artifact
Definition
Ein Inhomogenitätsartefakt ist ein Artefakt der Magnetresonanztomografie, das durch lokale oder globale Unregelmäßigkeiten im Hauptmagnetfeld oder durch anatomisch bedingte Variationen entsteht. Es führt insbesondere in fettsupprimierten Sequenzen zu ungewöhnlichen Signalintensitäten und kann dadurch pathologische Veränderungen vortäuschen.
Entstehung
Die Entstehung beruht auf unterschiedlichen Faktoren, die zu einer lokalen Verzerrung des Magnetfeldes führen:
- Anatomische Inhomogenitäten: Bereiche mit komplexer Geometrie oder Übergängen zwischen Gewebearten, z. B. Schulter, Hüfte oder Sprunggelenk.
- Metallische Objekte: Implantate, Piercings oder andere Gegenstände mit magnetischer Suszeptibilität.
- Magnetfeld-Inhomogenität des Systems: Unzureichende Homogenität des Hauptmagnetfeldes innerhalb des Field of View (FOV).
Bildgebung
Das Artefakt zeigt sich vor allem in fettsupprimierten Sequenzen, die eine gleichmäßige Homogenität des Hauptmagnetfeldes voraussetzen. Bei lokalen Feldinhomogenitäten kann die Fettsuppression abgeschwächt oder unvollständig sein. Dadurch entstehen signalreiche Bereiche, die den Eindruck eines pathologischen Befundes vermitteln können.
Zur Minimierung von Inhomogenitätsartefakten stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Wasser-Fett-Trennungstechniken wie Dixon oder IDEAL verbessern die Fettsuppression bei Feldinhomogenitäten. Bei implantatnahen Untersuchungen reduzieren Metallartefakt-Sequenzen wie SEMAC oder VAT sowie Parallel-Imaging und eine erhöhte Bandbreite die Verzerrungen. Weitere Maßnahmen umfassen aktives oder passives Shimming, die Platzierung des Untersuchungsbereichs im Isozentrum und lernbasierte Methoden.
Klinische Relevanz
Das Inhomogenitätsartefakt kann verschiedene morphologische Veränderungen vortäuschen, darunter scheinbare Ödeme im Muskel oder subkutanen Gewebe sowie entzündlich wirkende Veränderungen wie Cellulitis oder Pannikulitis. Eine korrekte Einordnung des Artefakts ist essenziell, um Fehldiagnosen zu vermeiden. Durch geeignete Vorbereitung und eine passende Sequenzwahl, insbesondere den Einsatz von STIR-Sequenzen, lässt sich das Auftreten reduzieren.
Literatur
- Inhomogeneity artifact, abgerufen am 18.11.2025
- Feuerriegel und Sutter, Managing hardware-related metal artifacts in MRI: current and evolving techniques, Skeletal Radiology, 2024.
- Jingfei, Dixon techniques for water and fat imaging, Journal of Magnetic Resonance Imaging, 2008
- Shahbazi et al., The Impact of VAT and SEMAC Methods on the Metal Artifact Reduction in MRI of the Knee Prosthesis, Frontiers in Biomedical Technologies, 2022