Hyposphagma
Synonym: subkonjunktivale Blutung
Englisch: subconjunctival bleeding
Definition
Als Hyposphagma bezeichnet man eine scharf begrenzte Blutung aus konjunktivalen Gefäßen unter die Bindehaut (Konjunktiva).
- ICD10-Code: H11.3
Ursachen
Mögliche Ursachen für ein Hyposphagma sind u.a.:
- Traumen (z.B. stumpfes Bulbustrauma, laterale Mittelgesichtsfraktur)
- Sportverletzungen (Kontaktsportarten, Ballsport)
- erhöhter intravasaler Druck (Pressen, Husten, Erbrechen oder Strangulation)
- rasche äußere Druckänderungen (Tauchen, Flugzeug)
- hämorrhagische Diathesen
- Einnahme von Antikoagulantien (z.B. ASS, Cumarine)
- Gefäßerkrankungen
- schwere arterielle Hypertonie
- Infektionskrankheiten (Ebola, Leptospirose, Coxsackie-Viren)
- augenärztliche Eingriffe (z.B. LASIK)
Hyposphagmen kommen häufig auch ohne erkennbare Ursachen (idiopathisch) vor. Sie sind ein möglicher Nebenbefund beim Keuchhusten. Der Druck auf den Schädel während des Geburtsvorgangs führt beim Neugeborenen zum Hyposphagma.
Klinik
Die frische Blutung ist leuchtend rot, ältere Befunde können grün-gelb verfärbt sein. Das Hyposphagma ist flächig und scharf gegenüber der Umgebung abgrenzt. Es reicht meist an den Limbus corneae heran, die Kornea selbst ist ausgespart. Der Visus ist nicht beeinträchtigt. Schmerzhaftigkeit besteht nicht.
Therapie
Ein Hyposphagma verläuft selbstlimitierend, sodass eine Therapie in der Regel nicht nötig ist. Ist das Hyposphagma Ausdruck einer anderen Grunderkrankung, ist diese zu behandeln.