Pars intermedia (Hypophyse)
Synonyme: Hypophysenzwischenlappen, Pars intermedia adenohypophysis, Pars intermedia hypophysis
Definition
Die Pars intermedia ist der an die Neurohypophyse angrenzende Teil der Adenohypophyse. Er bildet zusammen mit der Pars distalis den Hypophysenvorderlappen.
Embryologie
Die Pars intermedia entsteht - wie die gesamte Adenohypophyse - aus einer ektodermalen Epithelausstülpung, der Rathke-Tasche. Überreste dieser embryonalen Struktur finden sich häufig in Form von kolloidgefüllte Zysten (Pseudofollikel), die von einem einschichtigen oder mehrreihigen Epithel ausgekleidet sind.
Anatomie
Die Pars intermedia ist nur rudimentär ausgebildet und besitzt überwiegend kortikotrope Zellen. Diese überschreiten zum Teil die Grenze zur Neurohypophyse (Basophileninvasion). Die kortikotropen Zellen produzieren Proopiomelanocortin (POMC), aus dem posttranslational z.B. β- und γ-Lipotropin sowie β-Endorphin abgespalten wird. Die physiologische Bedeutung dieser Hormone ist aktuell (2019) ungeklärt.
Desweiteren wird aus POMC das Melanozyten-stimulierende Hormon (α-MSH) gebildet. Es stimuliert zwar die Expression und Aktivität der Tyrosinase in den Melanozyten der Haut, jedoch wird die Hautpigmentierung unter physiologischen Bedingungen nur durch parakrines α-MSH aus den Keratinozyten der Epidermis reguliert. Vermututet wird eine Rolle bei der Abschwächung von Fieberreaktionen und bei der Regulierung von Hunger und sexueller Erregung
um diese Funktion zu nutzen.