Hydrophthalmus
von altgriechisch: ὕδωρ ("hydōr") - Wasser bzw. βοῦς ("bous") - Ochse; ὀφθαλμός ("ophthalmós") - Auge
Synonyme: Buphthalmus, juveniles Glaukom, kongenitaler grüner Star, Wasserauge, Ochsenauge
Englisch: hydrophthalmus, hydrophthalmia
Definition
Als Hydrophthalmus wird eine angeborene oder in der frühen Kindheit auftretende Vergrößerung des Bulbus durch erhöhten Augeninnendruck bezeichnet. Die Erkrankung kann ein- oder beidseitig auftreten und wird rezessiv vererbt.
Ursache
Aufgrund von genetischen Ursachen (Primärglaukom) oder als Folge einer Fibroplasie oder Neurofibromatose (Sekundärglaukom) sind die Kammerwinkelstrukturen (Schlemm-Kanal, Trabekelsystem) fehlerhaft entwickelt. Dadurch kommt es zu einer Stauung des Kammerwassers, die meist zu einer frühen Erblindung führt.
Symptome
- vergrößter Bulbus
- vergrößerte Cornea durch intraokulären Druck, Hornhauttrübung
- Augentränen
- Blepharospasmus
- Photophobie
- Fehlsichtigkeit
- Irisatrophie
- entrundete Pupille
- Papillen-Exkavation
- Optikusatrophie
Diagnostik
Die Diagnose eines Hydrophthalmus wird durch sorgfältige Anamnese (familiäre Belastung, typische Symptome) sowie Augeninnendruckmessung (Applanationstonometrie) gestellt. Dabei sind Werte bis > 60 mmHg möglich. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, muss die augenfachärztliche Untersuchung (Mikroskopie der vorderen und mittleren Augenabschnitte, Gonioskopie, Untersuchung des Augenhintergrundes, Skiaskopie) in Narkose durchgeführt werden. Differentialdiagnostisch müssen andere den Augendruck beeinflussende Erkrankungen (raumfordernde Prozesse, Entzündungen) ausgeschlossen werden.
Therapie
Indikationen zu einer chirurgischen Therapie (Trabekulotomie, Trabekulektomie, Goniotomie) sind:
- Augeninnendruck > 19 mmHg
- Durchmesser der Cornea > 12 mm im 1. Lebensjahr
- Zunahme der Pupillenexkavation
- Zunahme des Hornhautdurchmessers bei unveränderten Druckwerten
- Zunahme der Achsenlänge des Bulbus