Genu recurvatum
Synonyme: Hohlknie, Säbelbein
von lateinisch: genu - Knie; recurvare - zurückbeugen
Definition
Als Genu recurvatum bezeichnet man eine unphysiologische Überstreckbarkeit (Rekurvation) des Kniegelenks.
Klinik
Bei Kindern ist eine Überstreckung des Kniegelenkes um bis ca 10° als physiologisch und ab 15° als pathologisch anzusehen. Bei Erwachsenen ist das Knie in der Neutral-Null-Methode dagegen nicht überstreckbar.
Ursachen
Die Ursachen eines Genu recurvatums können sehr vielfältig sein. Ein Genu recurvatum kann angeboren (Genu recurvatum congenitum) oder u.a. durch folgende Ursachen erworben werden:
- Quadrizepslähmung
- Poliomyelitis (Lockerung des Bandapparats durch Lähmungen)
- posttraumatisch infolge einer in Fehlstellung verheilten Fraktur
- allgemeine Bindegewebsschwäche
- Schädigung der Apophyse oder Epiphysenfuge der Tibia
- Spitzfußstellung
- kontralaterale Beinverkürzung
Symptomatik
Meistens treten die ersten Beschwerden erst im Erwachsenenalter auf - als Folge der Fehlbelastung der Knochen, Bänder und des Kapsel-Band-Apparats. Eine Gelenkinstabilität und Hinken sind typische Symptome.
Diagnostik
Die Diagnose lässt sich anhand der körperlichen Untersuchung stellen. Das Kniegelenk des Patienten zeigt eine abnorme Überstreckbarkeit (Hyperextension). Die Schrittlänge kann reduziert sein. Ob die Veränderung die Weichteile oder die knöchernen Strukturen betrifft, muss mithilfe der Röntgendiagnostik abgeklärt werden.
Literatur
- "Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie" - Carl Joachim Wirth et.al., Thieme-Verlag, 3. Auflage