High-Output-Stoma

Ein High-Output-Stoma kommt meistens bei Ileostomata vor. Durch die Anlage eines Stomas wird das Kolon als Resorptionsfläche ausgeschaltet. Werden darüber hinaus beispielsweise längere Abschnitte des Dünndarms entfernt oder für die Stomaanlage ein oberer Anteil des Dünndarms benutzt, reichen die resorptiven Fähigkeiten des Dünndarms nicht aus. Die Folge ist eine rasche Stuhlpassage und die Ausscheidung von flüssigen und hochvolumigen Stühlen.

Eine genaue Definition eines HOS und der Menge des Flüssigkeitsverlustes existiert derzeit (2022) nicht. Normalerweise beträgt der Flüssigkeitsverlust über ein Stoma etwa 200 bis 800 ml/24 h. Je nach zugrunde liegender Quelle wird der Flüssigkeitsverlust bei einem HOS mit 1.000 bis 2.000 ml/24 h angegeben.

Klinisch führend sind die Symptome einer Dehydratation, bestehend aus Kopfschmerzen, trockener Haut- und trockenen Schleimhäuten sowie verminderter Urinmenge. Überschreitet der Flüssigkeitsverlust 2.000 ml, droht eine akute Nierenschädigung. Wenn das Krankheitsbild in einen chronischen Zustand übergeht, kann es in der Folge zu Malnutrition und zu einer chronischen Nierenerkrankung kommen. Elektrolytentgleisungen sind eine weitere mögliche Komplikation eines HOS.

Die Therapie eines High-Output-Stomas umfasst neben einer kausalen Therapie auch unterstützende, symptomatische Maßnahmen. Kausal muss eine chirurgische Revision bzw. Stoma-Rückverlagerung des Enterostomas erfolgen. Zudem ist eine Patientenschulung zum Thema Ernährungsoptimierung und Bilanzierung von Ein- und Ausfuhr bei der Behandlung essenziell. Symptomatisch sollte neben einer Rehydratation (p.o. und/oder i.v.), eine medikamentöse Therapie mit Loperamid und bei chologenen Diarrhoen eine Behandlung mit Cholestyramin erwogen werden.

• Goodey, A., & Colman, S. Safe management of ileostomates with high-output stomas, 2016, British journal of nursing (Mark Allen Publishing), 25(22), S4–S9. ht
• Jehle. High-output-Stoma, coloproctology, 2019