Herbert-Klassifikation
Synonym: Klassifikation nach Herbert und Fischer, Herbert-Fischer-Klassifikation
Englisch: Herbert classification of scaphoid fractures, Herbert and Fisher classification
Definition
Die Herbert-Klassifikation ist ein Klassifikationssystem zur Einteilung von Kahnbeinfrakturen. Es dient vor allem als Therapie- und Managementleitfaden und berücksichtigt akute sowie subakut/chronische Frakturen. Die Erhebung erfolgt mittels konventionellem Röntgen und/oder Computertomographie.
Einteilung
Die Klassifikation unterscheidet vier Hauptgruppen (A–D) mit klinisch-therapeutischer Relevanz:
| Typ | Beschreibung | Befund der Subtypen | Therapie |
|---|---|---|---|
| A | akute stabile Fraktur |
|
|
| B | akute instabile Fraktur |
|
|
| C | verzögerte Konsolidierung | Verzögerte Konsolidierung der Fraktur ohne vollständige Ausheilung |
|
| D | ausbleibende Konsolidierung |
|
|
Klinische Relevanz
Das Stabilitätskriterium (stabil vs. instabil) korreliert mit der Luxationsneigung, dem Risiko einer Pseudoarthrose und damit mit der Therapiewahl. Frakturen des proximalen Pols (B3) haben aufgrund der retrograden Blutversorgung ein höheres Risiko für Durchblutungsstörungen und verspätete Heilung.
Literatur
- Herbert T & Fisher W. Management of the Fractured Scaphoid Using a New Bone Screw. The Journal of Bone and Joint Surgery British Volume. 1984;66-B(1):114-23. doi:10.1302/0301-620x.66b1.6693468.
- Lustosa L. Herbert classification of scaphoid fractures. Reference article, Radiopaedia.org, https://doi.org/10.53347/rID-99406, zuletzt besucht 25.09.2025.