Urothel
Synonym: Übergangsepithel
Englisch: urothelium
Definition
Das Urothel ist das typische Epithel der ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und Anfangsteil der Harnröhre). Es gilt als eine Sonderform des mehrreihigen bis mehrschichtigen Epithels.
Histologie
Die Besonderheit des Urothels ist seine Anpassung an Volumenschwankungen. Je nach Dehnungszustand der Harnwege nimmt das Übergangsepithel an Höhe zu oder ab. Die Zellen der unteren Schichten sind iso- bis hochprismatisch. Durch starke Verzahnung der Zellen miteinander entstehen Reservefalten, die im gedehnten Zustand verstreichen können.
Eine Gliederung in drei Schichten ist grundsätzlich möglich. Basal findet sich die Basalschicht, gefolgt von der Intermediärzellschicht. Die apikale Zellschicht wird von Deckzellen gebildet, die je nach Füllungszustand flach bis hochprismatisch erscheinen. Charakteristisch für diese Deckzellen sind die polyploiden Kerne und die Verbundenheit durch Tight Junctions zur Verhinderung des parazellulären Stofftransports. Manchmal treten auch zweikernige Deckzellen auf. Die apikale Zellmembran weist eine plattenartige Verdichtung auf. Sie besteht aus einem dichten Netz von Intermediär- und Aktinfilamenten, sowie granulärem Material und diskoiden Vesikeln, die gemeinsam als "Crusta" (Kruste) bezeichnet werden.
Klinik
Maligne Neoplasien des Urothels, die in Nierenbecken, Ureter, Harnblase und Urethra vorkommen können, bezeichnet man als Transitionalzellkarzinom.
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