Höhenmedizin
Synonyme: Alpinmedizin, Bergmedizin
Definition
Die Höhenmedizin ist ein Teilgebiet der Humanmedizin, welches sich mit sämtlichen körperlichen Auswirkungen, die bei einem längerfristigen und häufigen Aufenthalt in großer Höhe auftreten können, beschäftigt und diese erforscht. Dabei stellt sie ein fachübergreifende Disziplin dar, dessen Themen sowohl in der Flugmedizin, der Reisemedizin, sowie in der Inneren Medizin zur Geltung kommen.
Geschichte und Entwicklung
Wegbereiter der Höhenmedizin war das Interesse der Forschung an den körperlichen Folgen, die für die Erstbesteiger der besonders hohen Berge (Mount Everest, K2) zu erwarten waren. Zu den ersten Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema intensiv auseinandersetzten, gehörte der US-amerikanische Bergsteiger Charles Snead Houston, welcher Expeditionen zu den höchsten Bergen der Erde unternahm.
Alexander Mitchell Kellas gilt ebenfalls als Pionier der Höhenmedizin; als erster wies er auf die Möglichkeit hin, Bergexpeditionen gegebenenfalls unter Einsatz von Sauerstoffflaschen zu unternehmen. Dies könne die starken körperlichen Auswirkungen des extrem niedrigen Sauerstoffpartialdruckes in großer Höhe kompensieren und das Risiko gesundheitlicher Folgen minimieren. Er selber kam bei einer Expedition zum Mount Everest ums Leben.
Der dänische Mediziner Prof. Georges Dreyer führte sog. Dekompressionskammerversuche durch, in dessen Rahmen Menschen auf eine kontinuierliche Veränderung des Luftdrucks vorbereitet werden. Auch er kam zu dem Schluss, dass ein längerfristiger Aufenthalt in großer Höhe nur unter Einsatz von zusätzlichem Sauerstoff gelingen kann. Der französische Physiologe Paul Bert widmete sich ebenfalls der Höhenmedizin, in dem er die immer wieder auftretenden Todesfälle von Ballonfahrern untersuchte und analysierte.
Höhenmedizinische Themen
- Akklimatisation
- Schwankungen des Hämoglobinwertes
- Höhenlungenödem (HAPE)
- Hyperventilation durch niedrigen Sauerstoffpartialdruck
- Änderung des Herzminutenvolumens
- Hypoxie
- Höhenhirnödem (HACE)