Ophthalmia neonatorum
(Weitergeleitet von Gonokokken-Konjunktivitis)
Synonyme: Gonoblennorrhoe, Gonokokken-Konjunktivitis, Neugeborenen-Konjunktivitis, Neugeborenen-Blennorrhoe
Englisch: ophthalmia neonatorum
Definition
Die Ophthalmia neonatorum ist eine eitrige Bindehautentzündung, die durch Gonokokken oder Chlamydien ausgelöst wird und in den ersten 28 Lebenstagen auftritt. Unbehandelt kann sie zur Blindheit führen.
Weitere mögliche Erreger sind Herpes-simplex-Viren, Staphylokokken und Streptokokken. Die gefährlichsten Erreger sind Pseudomonas aeruginosa und Gonokokken (Gonoblenorrhö), wobei die Gonoblenorrhö heute durch die Credé-Prophylaxe selten geworden ist.
Klinik
- Gonoblenorrhö: Stark geschwollene Lider mit Eiterretention ab dem 2. bis 3. Lebenstag. Cave: Der Arzt sollte eine Schutzbrille tragen, da unter Druck Eiter herausspritzen kann!
- Chlamydienkonjunktivitis: Beginn meist 5 bis 19 Tage nach der Geburt. Mukopurulentes Sekret und papilläre Bindehautreaktion.
Diagnose
- Gonokokken: Nachweis der Gonokokken mit Ausstrichpräparat
- Chlamydien: Intrazelluläre Einschlusskörperchen in abgeschabten Bindehautzellen
Komplikationen
- Gonoblenorrhö: Sehr gefährliche Erkrankung, da es zu einem progredienten Hornhautulkus kommen kann, mit konsequenter Hornhautperforation bis zur Endophthalmitis mit Erblindung.
Therapie
- Gonoblenorrhö: Ceftriaxon i.v. einmalig, lokal eventuell Spülungen mit isotoner Kochsalzlösung
Mutter und Partner sollten mitbehandelt werden.
- Chlamydieninfektion: Erythromycin p.o. 4 Einzelgaben über 14 Tage
Fachgebiete:
Kinderheilkunde
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