Gamasidiose
Synonyme: Gamasidiosis, Vogelmilbenkrätze
Englisch: gamasoidosis
Definition
Bei einer Gamasidiose handelt es sich um eine Parasitose, die insbesondere durch Vögel auf den Menschen übertragen wird und durch das Auftreten eines juckenden Exanthems gekennzeichnet ist.
Erreger
Ursächlich für eine Gamasidiose ist ein Befall mit Dermanyssidae (z.B. Dermanyssus gallinae). Dabei handelt es sich um etwa 0,1 cm große, sehr bewegliche Milben. Dermanyssidae sind temporäre blutsaugende Ektoparasiten von Vögeln, Nagern und Reptilien. Tagsüber leben die Milben in Spalten von Stallwänden- oder böden bzw. in Brutstätten von Vögeln, nachts befallen sie ihre Wirte. Beim Menschen handelt es sich um einen Fehlwirt. Die Infektion erfolgt in der Regel während der Arbeit an Hühnerstallungen oder Vogelkäfigen.
Klinik
Eine Gamasidiose ist durch ein stark juckendes Exanthem gekennzeichnet, das typischerweise kleinfleckig bzw. papulös oder urtikariell ist. Bei Kindern kann zusätzlich eine vesikulöse Reaktion der Haut auftreten. Das Exanthem bleibt in der Regel 7 bis 10 Tage bestehen. Typische Prädilektionsstellen sind unbedeckte Hautareale. Die Milben sind meist nicht auf der Haut nachweisbar. In manchen Fällen kann sich ein allergisches Asthma bronchiale entwickeln.
Dermanyssidae sind potentielle Übertrager von Rickettsien oder FSME.
Therapie
Die Therapie einer Gamasidiose erfolgt symptomatisch. Der Pruritus kann unter anderem durch Hydrocortison-Creme behandelt werden.
Zudem sollten die Stallungen durch die Anwendung von Insektiziden bzw. Akariziden saniert und verseuchte Vogelnester oder -käfige entfernt werden.
Quellen
- Altmeyers - Gamasidiosis, abgerufen am 25.08.2022
- Pschyrembel - Gamasidiose, abgerufen am 25.08.2022
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