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Gallenblase (Wiederkäuer)

Synonyme: Vesica fellae, Vesica biliaris
Englisch: gallbladder

1. Definition

Die Gallenblase der Wiederkäuer ist eine Anhangsdrüse der Leber, die für die Speicherung und Abgabe der Gallenflüssigkeit zuständig ist.

2. Anatomie

Die Gallenblase hat beim Rind eine plump-birnenförmige Gestalt und kann bis zu faustgroß werden. Beim Schaf und bei der Ziege ist sie schlank-birnenförmig und dementsprechend kleiner ausgebildet.

Da sich die Gallenblase der Wiederkäuer sowohl in der Gefäßversorgung, als auch in der Innervation und Histologie unwesentlich von der Gallenblase der Fleischfresser unterscheidet, können diese Informationen dort entnommen werden.

siehe auch: Gallenblase (Fleischfresser)

2.1. Morphologie

Die birnenförmige Gallenblase kann in drei Abschnitte unterteilt werden:

  • Fundus vesicae felleae (Gallenblasenfundus)
  • Corpus vesicae felleae (Gallenblasenkörper)
  • Collum vesicae felleae (Gallenblasenhals)

2.2. Gallengänge

Die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit wird durch die Gallengänge gesammelt und geführt. Die aus dem Lobus hepatis sinister, Lobus quadratus und Processus papillaris stammenden Ductuli biliferi vereinigen sich dabei zum Ductus hepaticus sinister. Die entsprechenden Gallenkanäle aus dem Lobus hepatis dexter und Processus caudatus vereinigen sich zum Ductus hepaticus dexter. Anschließend schließen sich beide Lebergänge im Bereich der Leberpforte (Porta hepatis) zum Ductus hepaticus communis zusammen.

Der Ductus hepaticus communis nimmt den Ductus cysticus der Gallenblase auf und wird damit zum kurzen, aber weitlumigen, Ductus choledochus. Dabei können noch zusätzliche, kleinere Ausführungsgänge im Verwachsungsbereich der Gallenblase auch direkt in ihren Hals münden. Diese werden dann als Ductus hepatocystici bezeichnet.

Der Ductus choledochus mündet beim Rind in die Pars cranialis des Duodenums an der Ansa sigmoidea. Diese liegt etwa 50 bis 70 cm vom Pylorus entfernt an der Porta hepatis. Der Einmündungsbereich in den Dünndarm ist durch eine nur undeutliche Papilla duodeni major gekennzeichnet.

Bei den kleinen Wiederkäuern nimmt der Ductus choledochus noch den Ductus pancreaticus auf und mündet ventral vom Lobus pancreatis dexter auf der Papilla duodeni major. Diese liegt im Anfangsabschnitt der Pars descendens duodeni.

3. Topographie

Die Gallenblase liegt im Gallenblasenbett (Fossa vesicae felleae) eingebettet an der viszeralen Fläche der Leber und ist in diesem Bereich bindegewebig mit der Leber verwachsen. Die restliche Oberfläche ist von Bauchfell überzogen und überragt mit ihrem Scheitel ventral den Margo ventralis der Leber.

4. Literatur

  • Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band II: Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.

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Mag. med. vet. Patrick Messner
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