Funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenoperation
Synonym: Funktionelle endoskopische Sinuschirurgie
Englisch: functional endoscopic sinus surgery
Definition
Die funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenoperation, kurz FESS, ist ein minimalinvasives endoskopisches Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen der Nasenhaupthöhle und der Nasennebenhöhlen.
Geschichte
Die FESS basiert auf der Entwicklung eines leistungsstarken Endoskops mit hoher Auflösung durch Harold Hopkins in den 1960er Jahren. Mithilfe dieses Endoskops gelang Walter Messerklinger eine Kartierung der Anatomie der Nasennebenhöhlen. Er veröffentlichte 1978 ein Buch über die Endoskopie der Nase und schlug diese als diagnostisches Instrument vor.
Heinz Stammberger, ein Schüler Messerklingers, nutzte und verbreitete die Nasen-Endoskopie, u.a. als therapeutische Methode zur Behandlung von Erkrankungen der Nasennebenhöhlen. Stammberger entwickelte später zusammen mit David Kennedy und dem Medizintechniker Karl Storz Instrumente für die endoskopische Nasennebenhöhlenoperation und prägte den Begriff FESS.
Indikation
Die FESS wird insbesondere zur Behandlung chronischer Sinusitiden mit oder ohne Polypen eingesetzt. Darüber hinaus wird die FESS beispielsweise auch zur Therapie von benignen und malignen Tumoren, posteriorer Epistaxis, Zysten oder Pyo- bzw. Mukozelen genutzt. Weitere Einsatzgebiete sind die Schädelbasis-Chirurgie bei Tumoren oder Liquorfisteln.
Ablauf
Ziel der FESS ist z.B. das Entfernen von Obstruktionen zur Herstellung einer ungehinderten Nasenatmung und zur Verbesserung des Sekretabflusses. Pathologische Strukturen werden unter Schonung der Schleimhaut entfernt. Im Vergleich zu älteren Verfahren erfolgt keine Eröffnung von außen, sodass keine Narben entstehen.
Die Operation wird in Intubationsnarkose durchgeführt, kann aber auch bei begrenzten minimalinvasiven Eingriffen in Lokalanästhesie erfolgen.
Elemente einer FESS können sein:
- Entfernung des Processus uncinatus
- Eröffnung der Ethmoidalzellen und Haller-Zellen
- Erweiterung des Ostiums des Sinus maxillaris
- ggf. Entfernung obstruierender Polypen
um diese Funktion zu nutzen.