Follikuläres Schilddrüsenkarzinom
Englisch: folliculary carcinoma of the thyroid
Definition
Das follikuläre Schilddrüsenkarzinom ist mit 10-20 % die zweithäufigste Form des Schilddrüsenkarzinoms. Es handelt sich um einen malignen epithelialen Tumor mit follikulärer Differenzierung, ohne die Kernveränderungen eines papillären Karzinoms. Die Inzidenz des follikulären Schilddrüsenkarzinoms ist in Jodmangelgebieten gesteigert.
Pathologie
Follikuläre Schilddrüsenkarzinome wachsen in einem dem Bild des Schilddrüsenadenoms ähnelndem Muster. Daher ist die Diagnose eines follikulären Schilddrüsenkarzinoms schwierig. Eindeutiger Hinweis auf ein Karzinom ist die grobe Invasion in die Umgebung der Schilddrüse.
Nicht alle Fälle sind jedoch so eindeutig. Die Invasion kann auf mikroskopisch kleine Bezirke an Gefäßen und der Organkapsel beschränkt sein. Daher ist zum Auffinden verdächtiger Bezirke eine ausgiebige Betrachtung des mikroskopischen Präparates erforderlich.
Metastasierung
Die Metastasierung des follikulären Schilddrüsenkarzinoms erfolgt vorwiegend hämatogen in die Lungen, Knochen, Gehirn und Leber. Metastasen in die regionären Lymphknoten sind unüblich.
Klinik
Alarmsymptom für ein follikuläres Schilddrüsenkarzinom ist der solitäre kalte Knoten. Wenige follikuläre Karzinome können auch Schilddrüsenhormone produzieren (heiße Knoten). Die Therapie besteht in einer Thyroidektomie mit anschließender Radioiodtherapie, bei der auch Metastasen aufgespürt und therapiert werden können.
Die Prognose ist insbesondere bei jungen Patienten günstig.