FlexiEssay: Ernährung kleiner Heimtiere
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Definition
Die Ernährung kleiner Heimtiere ist zunächst abhängig von der Art und der individuellen Ernährungsphysiologie. Man unterteilt die kleinen Heimtiere wiederum in Nutztiere und Liebhabertiere ein. Folgende Rassen sind die typischen und bekannten unter den Heimtieren:
- Nutztiere:
- Angorakaninchen
- Mastkaninchen
- Pelztiere (Chinchilla, Nerze)
- Liebhabertiere:
Allgemeine Aspekte der Heimtier-Ernährung
Es ist sehr wichtig, sich spezifisch für das jeweilige Heimtier zu informieren und die Nahrung so naturgetreu wie möglich zu gestalten. Das im Handel erhältliche Alleinfutter sollte nach tierärztlicher Sicht nicht im Übermaß verwendet werden; dieses wurde ursprünglich für Labortiere produziert. Bei der Fütterung solle auf folgende Aspekte geachtet werden:
- Zirkadianer Rhythmus (z.B. Hamster)
- Bewegungsmöglichkeiten - Futtermenge
- Raumtemperatur
- Nahrung, welche den Zahnabrieb ermöglichen.
- Caecotrophe (z.T. physiologische Koprophagie)
- Rohfaserreiches Futter
- Futtermenge: 4-5% der Körpermasse
- Wasseraufnahme
Ernährungsphysiologie
Die allgemein kleinen Heimtiere gehören hauptsächlich den Pflanzenfressern an. Man unterteilt diese zumeist nochmal in granivor (Maus, Gerbil, Hamster, Streifenhörnchen, Ratte) und folivor (Kaninchen, Chinchilla, Meerschweinchen); was bedeutsame Unterschiede in der Nahrungsverwendung mit sich bringt. Granivore Heimtiere, wie Ratte, Hamster und Gerbil, bevorzugen partiell auch insectivore/carnivore Nahrunsgbestandteile, wie Mehlwürmer oder Heimchen.
Darmflora
Die Darmflora der Heimtiere setzt sich vorallem aus folgenden Keimen zusammen, bei Zunahme der KbE pro kg nach unten :
- Escherichia coli
- Lactobacillus sp.
- Streptococcus/Enterococcus
- Clostridium spp. (perfringens)
- Sphaerophorus/Bacteroides
- Gramnegative Anaerobier
Vergleich
Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla
Geimeinsamkeiten
- Ständiges Zahnwachstum
- Herbivore Ernähungsweise
- Großes Dickdarmkonvolut (Dickdarmverdauer)
- Regulation des Kalziumhaushaltes
Unterschiede
- Futteraufnahmeverhalten: Rhythmik, Dauer, Kauintensität
- Reife bei der Geburt: Nesthocker, Nestflüchter
- Verdauungskapazität
- Vitamin-C-Ergänzung (Meerschweinchen!!)
Empfehlungswerte für Inhaltsstoffe
- Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla:
- Fasergehalt: 140 - 160 g/kg Trockensubstanz (TS)
- Heu: 12 - 20 min/g TS
- Gras: 6-19 min/g TS
- Mischfutter: 2 - 4 min/g TS
- pelletiertes Alleinfutter: 1,4 - 3 min/g TS
- Wasseraufnahme: 6-15 ml/100 g KM
- Hamster:
- Fasergehalt: < 100 g/kg Trockensubstanz
- Wasseraufnahme: 5-10 ml/100g KM
Allgemeine Rationsempfehlung
- Retriktiv:
- Kraftfutter: 4-5% der Körpermasse
- ad libitum:
Bei der Auswahl des Kraftfutter sollte auf eine gute Zusammensetzung geachtet werden. Unter Kraftfutter ist nicht das reine Alleinfutter aus dem Einzelhandel zu verstehen.
Quellen
- Achilles, Winnie (2008): Anatomie für die Tiermedizin. 2. Aufl. Hg. v. Franz-Viktor Salomon. Stuttgart: Enke.
- Aurich, Christine; Engelhardt, Wolfgang von (2010): Physiologie der Haustiere. 3. Aufl. Stuttgart: Enke.
- Busch, Marlies (2009): Taschenatlas Pflanzen für Heimtiere. Gut oder giftig? Stuttgart (Hohenheim): Ulmer.
- Dillitzer, Natalie (2012): Tierärztliche Ernährungsberatung. Diätetik und Fütterung von Hunden, Katzen, Reptilien, Meerschweinchen und Kaninchen - mit Zugang zum Elsevier-Portal. 2. Aufl. München: Urban & Fischer in Elsevier.
- Drescher, Birgit; Hamel, Ilse (2012): Meerschweinchen. Heimtier und Patient. 3. Aufl. Stuttgart: Enke.
- Ewringmann, Anja; Glöckner, Barbara (2005): Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu. Diagnostischer Leitfaden und Therapie. Stuttgart: Enke.
- Ewringmann, Anja; Glöckner, Barbara (2008): Leitsymptome bei Hamster, Ratte, Maus und Rennmaus. Diagnostischer Leitfaden und Therapie ; 33 Tabellen. 1. Aufl. Stuttgart: Enke.
- Ewringmann, Anja; Glöckner, Barbara (2012): Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu. Diagnostischer Leitfaden und Therapie. 2. Aufl. Stuttgart: Enke.
- Gabrisch, Karl; Baumgartner, Ruth (2008): Krankheiten der Heimtiere. 7. Aufl. Hg. v. Michael Fehr. Hannover: Schlütersche.
- Meyer, Helmut (2009): Supplemente zu Vorlesungen und Übungen in der Tierernährung. 11. Aufl. Hg. v. Josef Kamphues. Hannover: Schaper.
- Nelson, Richard W.; Couto, C. Guillermo (Hg.) (2010): Innere Medizin der Kleintiere. 2. Aufl. München: Elsevier, Urban & Fischer.
Hinweise
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