Flapping Tremor
Synonym: Asterixis
Englisch: flapping tremor, liver flap
Definition
Unter einem Flapping Tremor bzw. einer Asterixis versteht man ein grobschlägiges Zittern der Hände, das vor allem als Symptom von metabolisch bedingten Enzephalopathien auftritt. Zugrundeliegend ist eine kurzzeitige Inhibition der tonischen Muskelaktivität mit einer darauffolgenden unregelmäßigen Korrekturbewegung.
Ätiologie
Der Flapping Tremor kann bei einer respiratorischen Insuffizienz (Hyperkapnie) und bei metabolisch bedingten Enzephalopathien auftreten, zum Beispiel bei:
Auch eine medikamentöse Ursache ist möglich. Beispielsweise können die Arzneimittel Phenytoin, Gabapentin oder andere Antikonvulsiva die Symptomatik auslösen.
Pathophysiologie
Beim Flapping Tremor handelt es sich aus pathophysiologischer Sicht nicht um einen Tremor, sondern um eine Form der negativen Myoklonie.[1] Die Beugung der Hände kommt durch eine Innervationspause zustande, die zu einer vorübergehenden, kurzen Hemmung der tonischen Aktivität von Extensoren der Unterarmmuskulatur führt. Die Hand fällt herab und wird sofort wieder durch eine schnelle Streckbewegung in Richtung ihrer Ausgangsstellung korrigiert.
Diagnostik
Der Flapping Tremor wird in der klinisch-neurologischen Untersuchung sichtbar, wenn man den Patienten auffordert, die Arme auszustrecken und die Hände mit gestreckten Fingern gerade zu halten. Dabei machen sich grobschlägige Muskelzuckungen bemerkbar, die sich durch plötzliche Flexionsbewegungen im Handgelenk äußern. Diese treten rhythmisch oder arrhythmisch mit einer Frequenz von etwa 3 bis 5 Hz auf. Bei seitlich gehaltenen Armen sieht es so aus, als würde der Patient mit den Armen wie mit Flügeln schlagen. Bei schwerwiegenden Formen sind auch weiter proximal liegende Gelenke wie Ellenbogen- und Schultergelenk beteiligt.
Der Flapping Tremor kann von einem positiven Myoklonus begleitet sein.
Quellen
- ↑ Hacke, Werner (Hrsg). Neurologie. Springer Verlag. S. 617. 14. Auflage, 2015